Corona-Pandemie - Unsinnige Aktionen wie die Schließung des Schwetzinger Schlossgartens sorgen nur für Frustration der Bürger Akzeptanz nicht an die Wand setzen

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Es ist noch gar nicht so lange her, da dachten die meisten beim Thema Viren weniger an ihre Gesundheit als vielmehr an ihren Computer. Dass Viren das Immunsystem abstürzen lassen und sich nicht jeder menschliche Organismus per Knopfdruck wieder hochfahren lässt, ist vielen erst durch Corona ins Bewusstsein gerückt.

Durch die Globalisierung, unser ungebrochenes Vordringen in immer neue unbekannte Naturbereiche, vor allem aber durch den Klimawandel rücken uns exotische Krankheiten immer näher auf die Pelle. Wer weiß, was noch im auftauenden Permafrost schlummert?

Covid-19 ist nicht der Anfang dieser Problematik. Schon 2012 veröffentlichte das Robert-Koch-Institut deshalb ein Pandemiepapier, das im Grunde genommen das vorhersagte, was gerade passiert und es hat eine entsprechende Strategie angemahnt. Diese fehlt bis heute. Wir waren nicht vorbereitet, hatten sogar bis in den April hinein nicht einmal genug Masken. Geiz ist eben doch nicht geil, was wir schmerzhaft erfahren mussten, bis endlich genügend Mund-Nase-Bedeckungen – vor allem aus Fernost – eintrafen.

Im Schlussteil dieses Pandemiepapiers stand übrigens auch, dass man die Bürger nicht zu Befehlsempfängern degradieren, sondern als gleichberechtigte Partner wahrnehmen soll. Genau das passiert eben nicht wirklich. Im Gegenteil: Ein ganz bestimmtes „Klientel“, das sich im eher privaten Bereich einen Feuchten um Corona scherte, hatte man in unserer bunten Gesellschaft viel zu spät auf dem Schirm.

Jetzt werden Branchen wie die Gastronomie oder der Kulturbereich, um nur zwei Beispiele zu nennen, die sich wirklich sehr viel Gedanken gemacht hatten und keine Zeit, Mühe und Kosten scheuten, rüde vor den Kopf gestoßen.

Und wer glaubt, Ende November sei dieser „Maskenball“ vorbei, der glaubt auch an den Weihnachtsmann. Bei zunehmenden Inzidenzzahlen, die weit über 100 ja sogar bis zu 200 liegen, scheint es sehr unwahrscheinlich, dass die in vier Wochen wieder unter 50 sind.

Tobias Hans, der Ministerpräsident des Saarlandes, erklärt mit seiner ruhigen sachlichen Art, dass wir uns nicht darauf verlassen sollten. Das ist ehrlicher als Frau Merkel und die ganze Ministerpräsidentenkonferenz, die nebenbei keine vom Grundgesetz gedeckte demokratische Institution ist.

Auch da hätte man sich schon längst – durch Einbeziehen der Parlamente – breiter aufstellen können. Schon allein, um die Akzeptanz zu erhöhen.

Diese verspielt man gerade auf vielen Ebenen, auch vor Ort, sowohl durch eine Maskenpflicht im kompletten Schlossgarten beziehungsweise der Schließung dieser Einrichtung. Nicht nur mir erschließt sich die Logik dahinter nicht, denn die Luft ist vor dem Eingangstor ja garantiert die gleiche wie dahinter. Das baden-württembergische Finanzministerium, das die Schließung veranlasst hat, macht jetzt in Sachen Virologie? Wer den Unterschied von Vorwand und Einwand kennt, wird sich seinen Teil denken. Sowohl Katja Bauroth wie auch Jürgen Gruler und Janina Hardung von der Schwetzinger Zeitung haben mit ihren Kommentaren und Beiträgen diverse skurrile Maßnahmen treffend entlarvt.

Es geht hier nicht um Meckern, sondern darum, dass hier grad die bisherige Akzeptanz der Bürger an die Wand gefahren wird. Und das liegt nicht an den Kritikern oder Bürgern, sondern an nicht nachvollziehbaren Maßnahmen, bei denen sich viele Menschen für dumm verkauft fühlen. Der Mensch lebt nicht vom Brot allein. Wir sind empfindsame und resonanzbedürftige Wesen, die sich treffen und ihr Leben erzählen wollen, um es mit Sinn auszustatten.

So was lässt sich nicht einfach per Knopfdruck oder Verordnung ausschalten!

Herbert Semsch, Brühl

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