Amokalarm an der Schimperrealschule - Kritiker sollten sich in Lage der Betroffenen versetzen / Gemeindeübergreifender agieren Dankeschön an alle Helfer!

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Ich bin selbst Elternteil eines betroffenen Schülers der Ereignisse in Schwetzingen vom Donnerstag, 9. Oktober - Amokalarm an der Schimperrealschule. Bei näherer Betrachtung der Berichte bekomme ich jedoch eine gewisse Beklemmung. Es liest sich teilweise so, als ob gemutmaßt wird, dass die Schüler, die sich ihrer Lehrerin anvertraut haben, Gespenster gesehen haben. Auch kommt zwischen vielen Zeilen durch: Ist ja alles gut gegangen - nichts passiert! War alles halb so wild!

Was aber geht in einem Kind vor, dass zwei Stunden (und länger) verbarrikadiert auf dem Boden liegt und nicht weiß, was draußen passiert? Was geht in den Köpfen der Retter vor, die selbst Eltern sind und vielleicht genau zu der Schule fahren, auf die genau ihr Kind geht? Was geht in den Köpfen der Verantwortlichen vor, die bei solch einer Lage Entscheidungen treffen müssen? Möglichst noch die richtigen, die hinterher auch einer genauen öffentlichen Beurteilung standhalten müssen!

Was mir vollkommen fehlt in der öffentlichen Diskussion ist zum Beispiel ein Lob an die Verantwortlichen und eingesetzten Einsatzkräfte - gerade auch für den Rettungsdienst, der in den vergangenen Wochen in der Presse nicht unbedingt sanft behandelt worden ist. Oder die Polizei, die gerne mal in die Kritik kommt. Alle waren da und haben den Einsatz professionell abgearbeitet. An dieser Stelle: Danke! Vielen Dank auch an die Stadt Schwetzingen, die offensichtlich an den Schutz ihrer Bürger denkt. Und nicht zu vergessen die Kinder, die aufmerksam waren und ihre Beobachtungen gemeldet haben. Die Lehrerin, die richtig reagiert hat und dies weitergeben hat.

Es sieht beinahe so aus, als ob einige der Meinung sind, da war nichts! Wenn dieses Denken Schule macht, passiert beim nächsten Mal bestimmt was. Dann werden 1000 Kondolenzseiten mit Kerzen und Fragen nach dem "Warum" geschaltet. Ach hätten wir doch, dies oder das . . . Dann aber ist es zu spät! Die Polizei hatte vier Hubschrauber und um die 200 Beamte im Einsatz, das DRK 65 plus, von der Feuerwehr liegen mir keine Zahlen vor, aber es werden auch genug gewesen sein. Also: Alles richtig gemacht!

Arne Eilbrecht, Schwetzingen

W as für eine Aufregung, und was für eine Erleichterung, dass nichts passiert ist. Man muss allen danken, die sich so schnell und effektiv für die Sicherheit unser Kinder eingesetzt haben. Polizei, Sanitäter, Ärzte, Seelsorger und viele mehr haben sich engagiert.

Einen Tag später ist das Ereignis das Stadtgespräch Nummer eins und auch alle anderen umliegenden Gemeinden stehen noch unter dem Eindruck der Ereignisse.

Auch ich habe meinen Sohn so schnell es ging aus dem Waldorfkindergarten abgeholt und war sehr erleichtert, als ich ihn zu Hause hatte.

Doch auch wenn so vieles gut funktioniert hat, sollten wir aus diesem Ereignis lernen. Wir sollten betrachten, was gut funktioniert hat und was wir noch besser machen können - "lessons learend".

Zum Beispiel: Es wurden einige Schulen und Kindergärten auch außerhalb von Schwetzingen informiert, andere haben diese Informationen nicht erhalten. Zwei Beispiele, die ich durch Elternaussagen erhalten hatte: Einige Kindergärten in Schwetzingen hatten die Information erhalten, der Waldorfkindergarten, der recht nah an der Schimperrealschule ist, nicht.

In Plankstadt wurde die Friedrichschule abgesperrt, der Kindergarten St. Nikolaus (ebenfalls nur wenige Hundert Meter voneinander entfernt) hatte keine Information zur Absperrung erhalten.

Auch haben die Schulen unterschiedlich reagiert: So haben zum Beispiel jeweils eine Schule in Oftersheim und eine in Eppelheim ihre Schüler nach Hause geschickt.

Das soll auf gar keinen Fall eine Kritik sein, sondern ein Ansporn zu überlegen, wie gemeindeübergreifend eine einheitliche Vorgehensweise aussehen könnte, damit möglichst alle umliegenden Orte gleich agieren können - wer informiert wen, um Abläufe zu optimieren und klar zu definieren, was zu tun ist.

Nochmals ein großes Lob und vielen Dank an alle Helferinnen und Helfer, die sehr gute Arbeit geleistet und besonnen agiert haben.

Thomas Burger,

Plankstadt

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