Wahlfolgen - Aufbruch 2016 nicht mit der AfD gleichsetzen Die Mär vom Wählerwillen

Lesedauer

Mir ist schleierhaft, wieso Herr Theobald die Mitglieder von "Aufbruch 2016" - eine Bürgerinitiative, die sich nicht aus der AfD speist - mit der AfD in einem Atemzug nennt. Ebenso, wie er den Wählerwillen von 80 Prozent der Wähler - vor allem in Bezug auf Merkels Flüchtlingspolitik - zu wissen glaubt.

Richtig ist: Auch in Deutschland gibt es "politische Flüchtlinge", und zwar eine recht große Menge von Parteiverdrossenen, Unzufriedenen und politisch Entfremdeten, die sich vom politischen Mainstream abgewandt haben und sich (zum Teil) in der AfD sammeln. Anstatt sie zu dämonisieren, sollten wir die Ursachen ihrer "Flucht" ebenso bekämpfen, wie die Fluchtursachen jener, die aus Kriegsgebieten fliehen.

Statt aber nach den Landtagswahlen wach zu werden, üben sich die Volksparteien im Schönreden der eigenen desaströsen Wahlergebnisse. Ich denke, da machen es sich manche zu einfach, wenn sie die Wähler einfach in 80 Prozent Vernünftige (Nicht-AfD-Wähler) und 20 Prozent Verrückte (AfD-Wähler) einteilen.

Ich frage mich also, was gruseliger ist: Ein Leserbriefschreiber, der zu wissen glaubt, was 80 Prozent der Wähler wollen, oder Politiker, denen die öffentliche Meinung - und somit auch die Wähler - egal sind. Zu nennen wäre hier zu allererst die gesellschaftsspaltende Art von Kanzlerin Merkel, die mit dem von ihr verursachten Flüchtlingschaos und dem getürkten Abkommen mit dem Despoten Erdogan uns zu dessen "Geiseln" macht und Kritikern entgegenschleudert, dass Deutschland nicht mehr ihr Land ist, wenn man nicht nach ihrer Pfeife tanzt. Frau Merkel, es steht Ihnen frei, wie einst Erich Honecker nach Südamerika auszuwandern. Tun Sie uns den Gefallen!

Herbert Semsch, Brühl