Unfalltod eines Radlers - Warum ist an der Stelle nicht Tempo 70? Es war nur eine Frage der Zeit

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Mit Entsetzen habe ich vom Unfalltod eines Radfahrers auf der Ketscher Landstraße in Höhe des Wirtschafts-/Waldweges gelesen, auf dessen Unfall ich bereits durch Blumen am Wegesrand sowie die Zeichnungen durch die Unfallaufnahme der Polizei auf Fahrbahn und Radweg aufmerksam geworden war.

Ich quere diesen Übergang mehrmals wöchentlich, ebenfalls mit dem Rad. Immer mit einem mulmigen Bauchgefühl. Und mit Unverständnis und Ärger auf die Verantwortlichen, an so einem brisanten und höchst gefährlichen Übergang 100 Stundenkilometer zuzulassen.

Noch unverständlicher ist, dass die Tempo-70-Begrenzungen aus Richtung Schwetzingen und Ketsch kurz vor dem Übergang aufgehoben werden, anstatt sie durchweg zu belassen – oder eher noch am Übergang weiter zu reduzieren.

Ich bin auch Autofahrer und sehe das nicht nur aus Sicht eines Radfahrers oder Fußgängers. Was macht man denn als Autofahrer auf dem Stück mit Tempo 100 an Zeit gut? Das ist doch im Sekundenbereich und irrwitzig, da man ja wegen den anstehenden 70-Stundenkilometer- Begrenzungen in beiden Richtungen und der Ampelanlagen gleich wieder abbremsen muss. Ein Überholverbot im vorher genannten Bereich wäre auch zu begrüßen. Vielleicht hätte das den tragischen Tod des Radfahrers verhindert, ebenso wie eine Geschwindigkeitsreduzierung.

Es wäre zu begrüßen, wenn baldigst Maßnahmen ergriffen werden, um Fußgänger und Radfahrer zu schützen. Nicht erst, wenn es den nächsten Toten gibt! Schilder, die den Kraftfahrern auf überquerenden Radverkehr und querende Fußgänger aufmerksam machen, vermisse ich dem Bereich ebenfalls.

Ebenso irrwitzig finde ich das Aufheben der Tempo-30-Geschwindigkeitsbegrenzung auf der Lindenstraße in Schwetzingen in Richtung Rondell. Dort wird kurz vor einer schwer einzusehenden Rechtskurve und vielen Übergängen und Überfahrten der Verkehr durch ein 50-km/h-Begrenzungsschild in Höhe Tierarztpraxis „hochgeschraubt“. Das Problem: Man kommt oftmals als Parkender kaum noch mit dem PKW wieder zurück in den Verkehrsfluss. Gerade in der Kurve.

Und als Radfahrer hat man es beim Linksabbiegen auch schwer, seit der Radverkehr von einem ordentlich ausgebautem Radweg (von dem die Bürger anderer Städte und Gemeinden nur träumen können) auf die Straße verlegt wurde. Dort wird man von 50 Stundenkilometer oder teils schneller fahrenden Autos nur selten wahrgenommen.

Tino Venus, Schwetzingen

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Thorsten Langscheid
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