Verteilung - Apotheken haben längst nichts mehr auf Lager Grippeimpfung für alle?

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Seit Monaten wird Gesundheitsminister Jens Spahn nicht müde, der Bevölkerung die Wichtigkeit der Grippeimpfung nahezubringen. Ohne einer Risikogruppe anzugehören, hat er sich am 14. Oktober medienwirksam in der Berliner Charité impfen lassen. Zeitgleich be-hauptet er, in Deutschland gebe es kein Versorgungsproblem, sondern nur lokale oder zeitliche Engpässe.

Meine eigenen Testanrufe letzte Woche in Apotheken in Flensburg, Greifswald, Hamburg, Berlin, Ketsch, München bis ins tiefe Berchtesgaden ergaben ein anderes Bild. „Nichts mehr auf Lager, schon lange nichts mehr bekommen, nächste Lieferung ungewiss“, waren die einhelligen Aussagen. In letzter Zeit häufen sich die Informationen meiner Patienten, sie seien über den Arbeitgeber geimpft worden. Wie kann es sein, dass Betriebe ihre Mitarbeiter schützen, wir in den Arztpraxen aber nicht alle unsere Risikopatienten berücksichtigen können.

Im Hinblick auf die irgendwann einmal kommende Corona-Impfung „spahnt“ mir Schreckliches. Bereits heute wird ja heftig über deren Verteilung diskutiert, ob es funktioniert, bleibt abzuwarten. Hoffentlich reicht es wenigstens fürs Personal in Krankenhäusern, Pflegeheimen und anderen medizinischen Einrichtungen, denn im Homeoffice oder in der abgeschotteten Verwaltung kann dort niemand arbeiten.

Dr. Michael Kneller, Ketsch

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