Rente - Rürup ist das Auskommen des "kleinen Mannes" egal Leistungen gleich verteilen

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Zum Interview mit Bert Rürup "Kein Vorbild für Deutschland" (SZ vom 12. Juni):

Jahrelang hat man von diesem Herrn nichts gehört, ich hatte ihn nicht vermisst. Jetzt kommt er aus der Versenkung mit seinen Weisheiten zur Rentenversicherung. In seiner in der Zeitung abgebildeten Vita wurde geflissentlich vergessen aufzuführen, dass Rürup beim Finanzdienstleister AWD beschäftigt war. Er wechselte (laut Wikipedia) "mit einem außerordentlichen guten Gewissen", um seine Modelle, also die "private Vorsorge", an die Menschen zu bringen. Ganz selbstlos. Nach Beendigung der Chefökonomietätigkeit beim AWD etablierte er mit dem Gründer Carsten Maschmeier eine unabhängige international ausgerichtete Beratungsgesellschaft für Banken, Versicherungen und auch Regierungen - die Maschmeier Rürup AG. Man kann sich ausmalen, wie die Beratungsergebnisse ausgesehen haben.

Im ersten Satz des Interviews kann man es herauslesen. "Das österreichische Pensionssystem (er wurde nach Rente gefragt) sei zu generös". In diesem österreichischen System kommt man scheinbar ohne private Vorsorge aus und kann seinen Ruhestand auskömmlich gestalten. Ist natürlich nicht im Sinne eines Versicherungslobbyisten. Bert Rürup wird des Öfteren nach "Rente" gefragt, in seiner Antwort kommt immer das Wort Pension. Kennt er den Unterschied nicht? Dass dieser Mensch kein Interesse an der sogenannten Bürgerversicherung hat, ist offensichtlich. Er ist in der Beamtenversorgung und berät als sogenannter Rentenexperte über die Rente. Ihm ist doch wurscht, was hinten rauskommt, er ist ja nicht betroffen. Die Rente sinkt kontinuierlich ab, dennoch spricht er von einer Kaufkrafterhöhung für Rentner in Deutschland. Hat er die Inflation vergessen? Wahrscheinlich hat er wieder Rente und Pension verwechselt . . . Auf einer länger zurückliegenden SPD-Veranstaltung hatte ich ihm durch einen Zwischenruf, als er mir mit seiner Werbeveranstaltung für private Vorsorge auf die Nerven ging, vorgeschlagen: "Führen Sie doch das Beamtensystem für alle ein." Er erwiderte sichtlich verärgert, da ist doch auch kein Geld da. Diesen Eindruck hatte ich noch nie! Hier geht alles aus dem Steuertopf. Wenn die Politiker wenigstens die Finger von der Rentenkasse lassen würden und versicherungsfremde Leistungen auf alle - auch auf Beamte und Selbstständige - verteilen würden, wäre schon viel gewonnen. Aber das war leider auch kein Thema des Experten. Noch ein Hinweis an die SPD. Lasst diesen Herrn wieder in der Versenkung verschwinden, sonst fällt er euch auf die Füße und ihr landet unter 20 Prozent. Ich habe mich schon entschieden.

Gerhard Graupner, Plankstadt

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