Abtreibung - Wie demokratisch sind Medien wirklich? „Marsch für das Leben“ verschwiegen

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Am Samstag, 21. September, fand in Berlin der „Marsch für das Leben“ statt, bei dem nach Angaben der Veranstalter ungefähr 7000 Teilnehmer gegen Abtreibung und für das Leben bis zu seinem natürlichen Tod auf der Straße waren. Als Sympathisant war ich abends gespannt auf die Berichterstattung im Fernsehen. In der „Tageschau“ um 20.15 Uhr und im „heute journal“ spätabends kam kein Wort und kein Bild über dieses Thema, auch nicht im unten durchlaufenden Nachrichtenstreifen auf ntv. Warum?

Sicher nicht, weil es weniger wichtig wäre als die erwähnten „mehreren hundert Regierungsgegner in Ägypten“, die „mehreren tausend Regierungsgegner in Hongkong“ oder dass bei der deutschen Bischofskonferenz „der synodale Weg und Missbrauch und die Ehelosigkeit der Priester behandelt werden sollen“. Liegt es etwa daran, dass das Thema nicht politisch korrekt ist und deshalb mit möglichst wenig Aufmerksamkeit versorgt werden soll? Genügt es nicht mehr, Lebensschützer, die oft aus einer christlich geprägten Sicht auf das Leben und den Tod handeln, als Spaßverderber und lebensferne Fundamentalisten zu verunglimpfen? Wird das Thema jetzt schon totgeschwiegen etwa aus Angst, die Argumente und das Zeugnis der Lebensschützer könnten andere überzeugen? Ist es noch straffrei möglich, ein anderes Anliegen öffentlich einzufordern als den Kinderschutz? Wann gibt es so etwas wie eine Geheimpolizei, die alle verfolgt, welche nicht der weltweiten „Greta-Klima-Religion“ mit Leidenschaft folgen?

Peter Knebel, Oberhausen