Vorbeugung - Stärkung des Immunsystems durch Bewegung – das hilft auf jeden Fall Mit Sport Abwehrkräfte gegen Corona stärken

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Seit Monaten kreist das Weltgeschehen um ein Virus und wir werden uns noch eine ganze Weile mit der Bekämpfung und den Auswirkungen der Corona-Pandemie beschäftigen müssen. Dabei können wir wohl davon ausgehen, dass Covid-19 nicht die letzte Virus-Krankheit ist, die uns heimsuchen wird.

Es wird deshalb Zeit, dass wir uns mit der Frage beschäftigen, wie wir uns in Zukunft gegen solche Pandemien wappnen wollen. Dabei will ich nicht auf Aspekte eingehen, auf die der Einzelne nur begrenzt Einfluss hat, etwa die „weltweite Administration und Koordination einer Gesundheitsarchitektur“, wie sie jetzt Bundesentwicklungsminister Gerd Müller gefordert hat (obwohl ich durchaus der Meinung bin, dass wir alle unseren Beitrag leisten müssen, den Klimawandel einzudämmen und die Artenvielfalt zu erhalten, indem wir zum Beispiel regional einkaufen und weniger fliegen).

Natürlich werden wir auch in Zukunft Impfstoffe und Medikamente benötigen. Und wir sollten weiterhin unbedingt die bekannten Abstands- und Hygieneregeln einhalten. Aber wie immer mehr Studien zeigen, kann jeder Einzelne von uns noch mehr tun, um nicht Teil einer Risikogruppe zu werden, bei denen etwa eine Covid-19-Erkrankung sehr viel häufiger einen schweren Verlauf nimmt. Und dazu gehört, sich ausreichend zu bewegen und gesund zu ernähren.

So kommen erste Studien aus den USA zu dem Schluss, dass der größte Risikofaktor für einen schweren Krankheitsverlauf – auch bei jungen Patienten – starkes Übergewicht (Adipositas) ist. Daten aus Italien zeigen, dass Bluthochdruck, Diabetes mellitus und Herzerkrankungen die häufigsten Vorerkrankungen von Verstorbenen waren.

Das Robert-Koch-Institut stellt zwar fest, dass schwere Verläufe auch bei Personen ohne bekannte Vorerkrankung auftreten können und auch bei jüngeren Patienten beobachtet werden. Es bestätigt aber, dass zu den Personengruppen mit schwerem Krankheitsverlauf unter anderem ältere Menschen, Raucher (mit schwacher Evidenz), Menschen mit geschwächtem Immunsystem, stark adipöse Menschen und solche mit Vorerkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems sowie mit Diabetes zählen.

Den Beweis, dass regelmäßige und angemessene Bewegung den genannten physischen Erkrankungen vorbeugen kann, muss ich hier nicht erbringen. Die positive Wirkung von körperlicher Bewegung und Training als Bestandteil der Prävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und für die Förderung der körperlich-geistigen Entwicklung ist unumstritten. Verschiedene Studien zeigen auch, dass sich moderates Ausdauertraining günstig aufs Immunsystem auswirkt.

Bewegung wirkt zudem effektiv gegen Stress, der unsere körpereigene Abwehr schwächt. Und wenn es stimmt, dass Übergewicht und die Zuckerkrankheit das Risiko erhöhen, an Covid-19 zu sterben, dann sollte uns allen an einer ausgewogenen zuckerarmen Ernährung, unter anderem mit viel Gemüse und möglichst wenig industriell verarbeiteten Nahrungsmitteln, gelegen sein. Dass Bewegung auch psychischen Krankheiten wie Burnout, Depressionen und Demenz vorbeugen kann, sei ebenfalls erwähnt.

Natürlich müssen wir angesichts des frühen Stadiums der Untersuchungen zu Covid-19 und der noch geringen Fallzahlen vorsichtig sein mit allzu frühen Schlussfolgerungen. Doch für einen Nichtmediziner wie mich scheint die Sachlage klar: Selbst wenn sich in einem Jahr andere Faktoren häufiger oder seltener für schwere oder gar tödliche Krankheitsverläufe herausstellen, es kann in keinem Fall schaden, sich mehr zu bewegen und besser auf eine gesunde Ernährung zu achten (und gerne auch aufs Rauchen zu verzichten)!

Bewegung und gesunde Ernährung sind übrigens nicht nur in Zeiten einer globalen Virusinfektion wichtig, um die Abwehrkräfte zu stärken. Wenn Sie Ideen und Anleitung benötigen, die Sportvereine in Schwetzingen, Oftersheim und den umliegenden Gemeinden dürfen glücklicherweise nach und nach wieder ihre umfangreichen Bewegungsangebote unterbreiten.

Michael Zipf, Oftersheim