Altersarmut - Zuwachs wird vom Kostenplus aufgefressen / Politiker haben freilich keine Not Renten steigen wahrlich „spürbar“

Lesedauer

Ich bin im Großen und Ganzen ein friedlicher Mensch, aber jetzt steigt mir doch die Galle. Im März wurde uns Rentnern bekannt gegeben, dass die Renten zum 1. Juli spürbar steigen werden und zwar im Westen um 3,18 Prozent und im Osten um 3,91 Prozent. Das wären bei einer monatlichen Rente von 1000 Euro für den Westen 31,80 Euro und für den Osten 39,10 Euro.

Wenn ich hierzu die Definition des Wortes „spürbar“ nehme, fühle ich mich gewaltig verschaukelt‚ weil ich im Gegenzug informiert werde, dass die Abgeordneten 9542 Euro brutto im Monat erhalten, wozu noch eine steuerfreie Aufwandspauschale von monatlich 4318 Euro kommt. Ab Juli dürfen sich nun 709 Bundestagsabgeordnete über einen „kräftigen“ Zuschlag von 238,54 Euro freuen. Das Gehalt von Bundestagspräsident Schäuble und das der derzeitigen fünf Vizepräsidenten steigt um knapp 500 Euro monatlich, also fast auf 20 000 Euro.

Wenn man dann als Rentner die Teuerung des Lebensunterhalts sowie Krankenkassenbeitrag, Pflegeversicherung und mehr dagegen rechnet, fragt man sich, für wie blöd werden wir eigentlich gehalten? Den Solidaritätszuschlag bekommen wir auch weiterhin aufgedrückt, so dass man sich doch fragt, wo die Gerechtigkeit bleibt.

Die „oberen“ Herrschaften sollten sich mal vor Augen halten, wie sie sich fühlen würden, wenn sie bei den gemeinnützigen Essensausgaben „speisen“ müssten, weil ihnen die sauer verdiente Rente nicht ausreicht.

Gisela Stratthaus, Oftersheim