Ketscher Marktplatz - Viel mehr Bürger sollten Meinung sagen Wahrheiten ertragen

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Ich hatte einen Leserbrief geschrieben, weil ein Gemeinderat in Ketsch eine Behauptung aufgestellt hat, die nicht stimmte. Der Bürgermeister, dem das gefallen würde - wenn das so wäre - hat das bestätigt. Die Aussagen stehen im Protokoll der Gemeinderatsitzung. Ich hatte das angesprochen und richtig gestellt - ich habe die Gemeindeordnung gelesen.

Herr Maurer behauptet nun, meine Stellungnahme wäre polemisch und ich würde Unwahrheiten verbreiten. Das möchte ich so nicht stehen lassen. Ich sollte mich bei der nächsten Gemeinderatswahl zur Wahl stellen, denn wie man in Leserbriefen lesen kann, wären unser Bürgermeister und einige Gemeinderäte zweite Wahl. Auch das habe ich nie behauptet. Mich interessiert sehr, was in dieser Gemeinde passiert. Ich lebe hier und bin der Überzeugung, dass sich jeder, der in einer Gemeinde wohnt, der sich hier wohl fühlt, mit den Vorgängen in seinem Umfeld beschäftigen sollte. Jeder hat das Recht auf seine Meinung - ob ich im Gemeinderat sitze oder nicht.

Die Zeitung gibt mir die Möglichkeit - wie allen Bürgern - diese Meinung über einen Leserbrief kund zu tun. Diese Möglichkeit haben auch Sie, Herr Maurer, genutzt - doch ich und andere wissen nicht, was Sie sagen wollen. Wollen Sie mir und vielen anderen verbieten, dann ihre Meinung zu schreiben, wenn sie anderer Meinung sind, wie der Bürgermeister? Oder sollte ich mich ruhig verhalten weil ich alle fünf Jahre die Möglichkeit habe, bei der Wahl meine Meinung kundzutun? So verstehe ich unsere Demokratie nicht (Scheindemokratie). Ich möchte mehr Bürgerbeteiligung, und dass die gewählten Vertreter auch das Volk vertreten.

Dass das in Ketsch nicht so ist, zeigt die Bürgerbefragung. Ich verstehe, dass der Bürgermeister und seine treuen Gemeinderäte gerne hätten, dass die Bürger ihre Schnauze halten, sich raushalten und alles glauben, was sie von diesen besonderen Bürgern gesagt bekommen. Wenn ich der Meinung bin, dass man mich für dumm verkaufen will, so nehme ich mir weiterhin das Recht heraus das mitzuteilen.

Ich würde mich freuen, wenn viele Menschen diese Möglichkeit nutzen würden. Mich interessieren diese Meinungen, ich lese die Leserbriefe sehr aufmerksam. Besonders dann, wenn sie ein regionales Thema behandeln. Abgesehen davon scheinen Sie sich wenig mit den Plänen der Gemeinde zu beschäftigen. Sie schreiben: "Nachdem auf dem Marktplatz lediglich ein Gebäude geplant war und keine Wasserspiele mit bunten Wasserfontänen." Es sind Wasserspiele mit Fontänen geplant! Siehe Plan, veröffentlicht von der Gemeinde.

Wilfried Windisch, Ketsch

Mein Freund der Baum

Enttäuscht. Traurig. Nun werden sie fallen, die schönen alten Platanen auf dem Marktplatz. Verwaltung und Gemeinderat können oder wollen sich keine neuen Gedanken machen, sondern greifen die Elemente der vorherigen Planung auf, bei der das abgelehnte Gebäude ein wesentliches Merkmal war.

Wenn ich den Blick über den neuen Plan gleiten lasse: kein großer Wurf, eher eine Art Reparatur; es entsteht aus den verwendeten Elementen keine neue Ganzheit. Der schöne große Platz wird kleinteilig werden. Schade. Wäre wohl zu einfach gewesen, ihn zu belassen, neu zu pflastern und Parkraum auszuweisen.

So können wir nur hoffen, dass es der Gemeinde gelingt, die vielen entstehenden Kleinbereiche zu pflegen und dass dazu Wille und Geld vorhanden sein werden. Der Ketscher Marktplatz unterschied sich von vielen anderen Ortskernen einfach dadurch, dass hier keine professionellen Planer ihren Kartoffelstempel aufgedrückt hatten. Man kann sich nur wünschen, dass die zukünftigen "Beleber" all dieser Aufenthaltsbereiche sich zu benehmen wissen.

Klaus Tremmel, Ketsch

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