Karlsruher Straße - Wie man in Ketsch mit Anliegen umgeht Wir sind ja nur Zugereiste, oder?

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Als ich am letzten Samstag den Leserbrief von Frau Scherr las, konnte ich erst nicht glauben, was da stand. Nach mehrmaligem Lesen, begriff ich erst, wie man eigentlich in Ketsch mit den Problemen der Anwohner umgeht. Offensichtlich ist es ganz menschlich, andere zu bewerten, zu kritisieren und sogar zu verurteilen. Ich würde gerne mal wissen, wie sich Herr B. fühlen würde, wenn er sich in unserer Situation befinden würde? Wenn er sich täglich mit dem Lärm auseinander setzen müsste? Fände er es dann immer noch lustig? Sicher nicht.

Aber damit könnte ich Abhilfe schaffen. Ich stelle gerne mein Schlafzimmer für eine Woche zur Verfügung und wenn danach immer noch die Meinung besteht, dass das alles so lustig ist, bin ich gerne bereit, beim Aufstellen der Wohnwagen mitzuhelfen. Vielleicht hat der Gemeinderat und ihr Chef ja Lust, Currywürste und Pommes Frites zu verkaufen. Wäre ja eine nette Einnahme für die Gemeindekasse.

Um den Standort der Wohnwagen müsste man sich ja auch keinen Kopf machen. Es gibt ja schließlich einen überbreiten Gehweg, auf dem nicht geparkt werden kann, sonst regnet es Strafzettel (Oh! Habe ich eben einen Scherz gemacht?). Zudem muss man sich ja Gedanken machen, wie man auf eine so irre Idee kommen konnte, sich in Ketsch ein Anwesen zuzulegen, wenn man sowieso nur als Zugereister gesehen wird. Obwohl ich mir die Frage stelle: Was müssen wir paar hundert Leute tun, um eingebürgert zu werden und nicht nur Pflichten, sondern auch Rechte zu haben? Und wie hat das denn unser Oberhaupt gemacht? Er ist ja auch nur ein Zugereister.

Vor allem in einer Sache bin ich mir schon im Voraus sicher, dass bei der nächsten Gemeinderatswahl meine Tür geschlossen bleibt. Ich werde mir nicht mehr anhören, dass man sich doch für die Anliegen jedes Bürgers in Ketsch einsetzen wird und mit ihm durch dick und dünn ginge. Denn: Ist der Einzug in den Gemeinderat erst einmal geschafft, ist alles egal, was man seinen Wählern versprochen hat. Meine Stimme für ein Kasperletheater wie dieses zu opfern, ist mir zu schade. Auf jeden Fall wünsche ich Herrn B, dem Gemeinderat und ihrem Oberhaupt weiter geruhsame Tage und Nächte.

Marion Beek, Ketsch

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