Mit den Warnstreiks will ver.di kurz vor der dritten Tarifrunde für die Beschäftigten der Kommunen und des Bundes den Druck erhöhen. Die voraussichtliche Abschlussrunde startet am 15. April in Potsdam und soll Anfang bis Mitte der Woche dort enden. Erwartet wird als Verhandlungsführer des Bundes Innenminister Horst Seehofer (CSU). Der Bund und der kommunale Arbeitgeberverband VKA haben bislang kein Angebot vorgelegt. Flughäfen sind betroffen, weil hier auch nach Privatisierungen noch zahlreiche Kommunalbeschäftigte unter anderem beim Gepäck und bei Personenkontrollen arbeiten.
Sechs Prozent mehr Lohn
Die Gewerkschaft Verdi und der Beamtenbund dbb, der auch Angestellte vertritt, fordern für bundesweit rund 2,3 Millionen Beschäftigte sechs Prozent mehr Lohn und Gehalt, mindestens aber 200 Euro pro Monat. Der ver.di-Vorsitzende Frank Bsirske sagte: „Bislang blockieren und mauern die Arbeitgeber. Es gibt nach zwei Verhandlungsrunden noch kein Angebot. Diese Mauer wollen wir durchbrechen.“
Angesprochen auf gestrandete Fluggäste sagte Bsirske auf dem Flughafen Frankfurt: „Nicht schön, aber angesichts des Vorlaufs glaube ich, dass das hinzunehmen ist. Denn wenn diese Verhandlungen zu keinem vernünftigen Ergebnis führen nächste Woche, dann werden wir mit Eskalationen noch ganz anderen Ausmaßes rechnen müssen.“ Er setze aber darauf, dass nun Kompromissmöglichkeiten intensiv ausgelotet werden. dpa
© Fränkische Nachrichten, Mittwoch, 11.04.2018