Fragwürdige Entscheidung der Bürgermeisterin

Von 
Anne Hofmeister
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Zum Artikel "Frank Herbert mit neuen Aufgaben" vom 13. Juli:

Mit Bestürzung musste ich aus dieser Zeitung erfahren, dass Frank Herbert, zuständig für die Kulturarbeit in der Stadt Bürstadt, nun nach fast 20-jähriger erfolgreicher Arbeit umgesetzt wurde in ein anderes Ressort.

Meine Bestürzung ist auch begleitet von einem großen Unverständnis über diese in meinen Augen sehr fragwürdige Entscheidung der Bürgermeisterin Barbara Schader, hat Frank Herbert doch mit seiner von vielen geschätzten und ausgesuchten Künstlerakquise Bürstadt weit über seine Stadtgrenzen hinweg bekannt gemacht. Wer denkt da nicht gern zurück an Auftritte von Bülent Ceylan, Urban Priol, Georg Schramm, Sascha Grammel, der Ulknudel Sissi Perlinger, Bodo Bach, de Höhner, Badesalz, zuletzt Lars Reichow und viele andere!

Er hat die Künstler und deren Agenturen immer wieder überzeugen können, doch auch mal in einer kleinen bis dahin unbekannten Stadt aufzutreten vor einem wirklich dankbaren Publikum. Die Künstler kamen gern, bekundeten dies oftmals noch auf der Bühne und kamen auch ein wiederholtes Mal zurück.

Frank Herbert konnte die Künstler nicht nur zum Auftreten in Bürstadt überzeugen. Als Gast vieler Vorstellungen konnte ich mir ein Bild machen, am Vorstellungsabend packte er mit an, betüttelte seine Künstler ganz nach ihren Wünschen und schuf durch seine offene, sympathische und klare Art eine angenehme Atmosphäre, was wiederum der Stadt Bürstadt zugute kam in Form positiver und sogar überregional positiven Kritiken.

Nun soll nach knapp 20 Jahren dieses Erfolgsrezept aufgegeben werden? Welche Rolle spielt hierbei der Kulturbeirat, der den Verwaltungsbeamten seit eben dieser Zeit begleitet, aber wohl nicht eingebunden war?

Da lese ich in dem Artikel, dass das Kulturprogramm für 2018 bereits unter Dach und Fach ist und sich für 2019 in der Grobplanung befindet. Aber jeder weiß, dass das letztendlich immer noch auf die Bemühungen von Frank Herbert zurückzuführen ist, kann man Künstler ja nicht fünf Minuten vor ihrem Auftritt buchen.

Ich kann einfach nicht aufhören, mich zu fragen, was Bürgermeisterin Schader zu dieser in meinen Augen vollkommen abwegigen Entscheidung bewogen hat - herzlos und ohne jegliche Empathie ist diese Maßnahme allemal - und das in einer Stadt, deren Führung neuerdings mit dem Slogan "Bürgerstadt mit Herz" wirbt. Vielleicht kann ich an dieser Stelle bald eine Antwort von der Bürgermeisterin lesen. Sie wird sich Mühe geben müssen, ihre Entscheidung gut zu begründen.

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