Politisches Chamäleon

Von 
Ute Straub
Lesedauer: 

Zum Leserbrief von Erhard Renz vom 19. Mai:

Eigentlich wollte ich auf die konfusen Äußerungen und die Polemik des Herrn Renz, die er in seinem jüngsten Leserbrief zur Schau getragen hat, nicht reagieren.

Jedoch sollte nicht unerwähnt bleiben, dass Herr Renz außer rhetorischen Spitzen inhaltlich nichts zu bieten hat. Den Hauptpunkt meiner Kritik, nämlich den Zick-Zack-Kurs der Grünen in der Frage der Bebauung des Turnvater Jahnplatzes lässt Renz völlig außer Acht. Wie auch könnte er den Bürgern die Rolle rückwärts erklären, die die "Grünen", insbesondere deren Fraktionschef Metzner vollführte.

Mit Fug und Recht habe ich die Art und Weise, sich an sich ändernde politische Bedingungen anzupassen, mit den Eigenschaften eines Chamäleons verglichen. Noch mal zur Erinnerung: Zunächst will Herr Metzner eine Flüchtlingsunterkunft auf dem Jahnplatz bauen - das politische Chamäleon hat seine natürliche Farbe. Dann erfolgte die Zustimmung zum AWO-Projekt im Umwelt- und Stadtentwicklungsausschuss- das politische Chamäleon färbt sich dunkelrot. Nachdem die Bürgerbeschwerden gegen die Bebauung zunehmen, hunderte Unterschriften gesammelt werden, distanzieren sich die "Grünen" von der Bebauung - das politische Chamäleon wird grün (aber nur für kurze Zeit). Gemeinsame Erklärungen der Fraktionsvorsitzenden mit überparteilicher Einigkeit für alle geplanten Objekte - das politische Chamäleon wird schwarz-gelb mit roten Streifen. Unbestritten ist Herr Renz ein herausragender Karnevalist. Damit sollte er es aber auch belassen.

Mehr zum Thema

Geburtstag „Gelassen und dankbar“ – Norbert Hofmann wird 80

Veröffentlicht
Mehr erfahren

Fußball „Es ist eine rote Linie überschritten“

Veröffentlicht
Mehr erfahren

Interview Finanzwende-Gründer Schick über die Mafia, Putins Oligarchen und hohe Spritpreise

Veröffentlicht
Mehr erfahren

Copyright © 2024 Südhessen Morgen