Weiße Tauben fliegen nicht mehr am Messplatz in Bobstadt

Von 
Winfried Klumb
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Zur Einweihung der Marabau-Immobilie am Messplatz in Bobstadt.

Zur Krönung der Neubauten auf dem ehemaligen Messplatz in Bobstadt hatte der Investor die Befürworter und die Presse eingeladen. Die blieben überwiegend der heiligen Krönungsmesse fern. Anwohner waren scheinbar unerwünscht.

Es wird von argwöhnischen Blicken der Bewohner der umliegenden Gebäude durch Gardinenschlitze berichtet, die Bürgermeisterin hat bemerkt, dass Fraktionsvertreter, der Ortsbeirat und Arbeitskreisvertreter der Dorferneuerung durch Abwesenheit glänzten.

Bewohner fühlen sich getäuscht

Es gibt eine einfache Erklärung. Fast alle ehemaligen Befürworter fühlen sich getäuscht. Die Voraussetzung für die Bebauung, vom ursprünglichen betreuten Wohnen der Bewohner, die über 55 Jahre sein sollten, ist keine Rede mehr. Eine Bewerbungsliste von 54 Bobstädter Bürgern ist nicht mehr auffindbar, vielleicht wurde sie im Archiv der Ortsgeschichte digitalisiert und ist dort zu suchen.

Unabhängig davon könnten jetzt auch jüngere Bürger dort einziehen, älteren Bürgern waren die Wohnungen zu teuer. Die sogenannte Hausgemeinschaft hat angeblich zugestimmt. Es sei ein Mehr-und Sozialwert um ein Vielfaches für Bobstadt entstanden, so das Credo des Investors. Anzumerken ist an dieser Stelle, dass die neuen Bewohner in den Gebäuden als willkommene Mitbürger von Bobstadt anzusehen sind.

Bemängelt vom Investor wurden Leserbriefe mit falschen Argumenten, ohne konkrete Inhalte zu nennen. Der scheidende Stadtverordnetenvorsteher aus Bobstadt hat sogar „schmutzige“Leserbriefe der Anwohner gelesen, das „bedauernde“ Mitgefühl zum Abschied seiner politischen Karriere der Anwohner des ehemaligen Messplatz ist ihm gewiss.

Der Stellenwert eines Messplatzes ist nach Ansicht der Bürgermeisterin nicht mehr so wie früher. Jedoch hätte man seitens der Stadt eine Begegnungsstätte für Jung und Alt machen können. Spielplatz und Gelände waren ausreichend vorhanden. Jetzt hat man Beton, Schatten, keinen Luftaustausch mehr. Einige Häuser werden oder wurden bereits verkauft, die paar Bäume und Pflanzen, die gepflanzt wurden, waren Teil der Baugenehmigung. Dafür wurden etliche altere Bäume sinnlos in Nacht und Nebel Aktionen gefällt.

Vögel und Fledermäuse weg

Bezüglich der gefällten Bäume bleibt noch anzumerken: Die Bewohner der Fauna und Flora in Form von Fledermaus oder Vögeln gibt es nicht mehr am ehemaligen Messplatz. Ebenso werden die oben angeführten weißen Tauben vermisst. Doch die politischen Falken fliegen weiter, ihre Flügel wachsen weiter und es werden immer mehr. Nur weiße Tauben fliegen nicht mehr. Schade.

Bleibt noch anzumerken, dass der Straßenname „ Am Messplatz“ nicht mehr dem Ursprung seiner Namensgebung entspricht. Unser Vorschlag: Am Mara-Eck. Deshalb sollte umgehend ein neuer Ausschuss für die Namensgebung für Straßen gegründet werden.

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