Zu viel Ackerboden wird bebaut

Von 
Erika Metzner
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Zum Thema Flächenverbrauch in der Region:

In Hessen werden täglich 4,2 Hektar Fläche für Straßen, Gewerbe- und Wohngebiete bebaut. Das sind sieben Fußballfelder! Diesen Flächenfraß können wir nicht mehr hinnehmen. Es ist höchste Zeit, gegen die Bebauung von gutem Ackerboden aufzustehen und zu protestieren.

Die Landwirte warnen schon lange vor dem stetig wachsenden Flächenverbrauch. Hier in Bürstadt ist dieser nicht mehr zu übersehen. Neubaugebiete fressen Wald und Felder in atemberaubendem Tempo auf, überdimensionale Lager- und Fabrikgebäude stehen dort, wo vorher Mais, Kartoffeln, Getreide wuchsen.

Überflüssige Straßen nehmen unseren einheimischen Tieren und Pflanzen ihren Lebensraum. Soll das immer so weitergehen? Muss nicht irgendwann einmal Schluss sein mit dem Drang, alles zuzubetonieren? Wollen wir keine regionalen Lebensmittel mehr kaufen? Wollen wir auch die letzten Landwirte aus unserer Heimat verbannen?

Nur noch 220 landwirtschaftliche Vollerwerbsbetriebe gibt es im Kreis Bergstraße und etwa 200 Nebenerwerbslandwirte. Wer heutzutage überhaupt noch von der Landwirtschaft leben will, muss sich anstrengen. Da gibt es außer dem Betrieb noch einen Hofladen oder die Milchtankstelle oder Ökoanbau oder Ferien auf dem Bauernhof oder den Verkaufswagen auf dem Markt usw.

Schwer genug haben es unsere Bauern jetzt schon. Verlieren sie noch mehr an Anbauflächen, verlieren sie ihre Existenz! Und wir Verbraucher wissen dann nicht mehr, woher unsere Lebensmittel kommen.

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