Zu Lasten der Anwohner

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Armin von Kalkstein
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Zum Bericht "'Müssen Kompromiss finden'" vom 16. Juni.

Die Grundstücke in der Amselstraße/Ecke Adlerstraße im Rosenstock wurden an einen Investor veräußerst. So weit, so gut. Ein rechtlich nicht zu beanstandendes Privatgeschäft mit einem rechtsgültigen und verbindlichen Bebauungsplan zu diesem Zeitpunkt.

Nicht gut ist, was jetzt einige unserer Volksvertreter von sich geben. Jetzt wird ein seit Jahren - bitte nicht mit dem Flüchtlingsthema verquicken - "stiefmütterlich" behandeltes Thema verknüpft mit - tja, wessen Interessen? Die Schaffung von mietgünstigem Wohnraum in Lampertheim wurde seit Jahren von den regierenden Parteien, allen voran der SPD, "sträflich" vernachlässigt.

Das Defizit von 220 mietgünstigen Wohneinheiten in Lampertheim scheint eine Tatsache zu sein. Aber diesen gravierenden Fehler der Vergangenheit korrigiert man nicht, indem man einen Fehler durch einen anderen Fehler wieder gut machen will und den Bebauungsplan gravierend nachträglich ändert, um gerade einmal vier mietgünstige Wohneinheiten zu schaffen.

Soll der Investor doch seine "Exit-Option" ziehen, die SPD-Fraktionschef Marius Schmidt befürchtet, und seine Häuser ohne Sozialwohnungen bauen. Na und? Die Lampertheimer Politik muss sich doch sowieso für das große Ganze etwas einfallen lassen, aber bitte nicht zu Lasten der Bürgerinnen und Bürger, die auf Recht und Gesetze vertrauen. Einem Investor maximalen Gewinn zu Lasten der Anwohner zu verschaffen, ist in meinen Augen mehr als unanständig. Und "müssen" muss man gar nichts.

Ich bin kein direkt Betroffener Anwohner im Rosenstock II, aber mich stört immer mehr der [naive] Mensch, der sich in einer als unkritisch, übertrieben nervtötend oder ähnlich empfundenen Weise im Sinne der Political Correctness verhält, sich für die Political Correctness einsetzt.

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