Gemeinsames Ziel

Von 
Wolfram
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© Berno Nix

Die einen wollen den Grünstreifen behalten, andere Durchgangsverkehr vor der Haustür verhindern, und eine weitere Gruppe befürchtet Lärm und Abgase durch Baustellenfahrzeuge in unmittelbarer Nachbarschaft. Die Argumente gegen so manche Planung sind nachvollziehbar, die persönliche Betroffenheit erst recht. Denn durch die Erschließung eines Neubaugebiets verändert sich vieles in der Umgebung von Menschen – und nur ganz selten zu deren Vorteil.

Allzu offen ausgelebte Emotionen – wie sie am Mittwoch bisweilen zu spüren waren – helfen in der Diskussion allerdings nicht weiter. Kommunalpolitikern, unabhängig der Parteizugehörigkeit, Inkompetenz vorzuwerfen oder gar die Seriosität abzusprechen, ist völlig fehl am Platz. Die ehrenamtlichen Vertreter der Bürger im Stadtparlament investieren unzählige Stunden, um sich durch umfangreiche Sitzungsunterlagen zu arbeiten, an langwierigen Debatten teilzunehmen, bis es schließlich zur Entscheidung kommt. Solcher Einsatz verdient Respekt, auch wenn die Stadtverordneten nicht allen Interessen gerecht werden können.

Nicht anders wird das beim Bauvorhaben Bannholzgraben II sein. Wo auch immer später Straßen verlaufen oder Häuser stehen: Das Projekt verlangt Kompromissfähigkeit von allen Beteiligten. Der eine oder andere Bewohner wird eine Kröte schlucken müssen. Dies ist Teil des demokratischen Prozesses, den es zu akzeptieren gilt. Denn über allem steht ein gemeinsames Ziel: neuen Wohnraum schaffen.

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