Fahrradrouten verbinden

Von 
Timo Muser
Lesedauer: 
© MRN

Ruhig und idyllisch präsentiert sich das Örtchen Lambrecht inmitten des Pfälzerwaldes. Genau dort beginnt die Kurpfalzachse, eine Fahrradroute quer durch die Metropolregion Rhein-Neckar (MRN). Über die Hügel und durch die Täler des Pfälzerwaldes führt die Radstrecke entlang der Pfälzer Weinstraße, vorbei an den Sehenswürdigkeiten des Neckars, durch den Odenwald bis hin ins Bauland.

Die Kurpfalzachse versteht sich dabei als Teilprojekt des Regionalparks Rhein-Neckar vom Verband Region Rhein-Neckar (VRRN). "Ziel des Regionalparks ist es, Landschaft in Bewegung zu bringen, Menschen miteinander zu vernetzen und die Freiräume der MRN miteinander zu verknüpfen", so Claus Peinemann vom VRRN.

Im Gespräch mit dieser Zeitung verrät er auch die neuesten Entwicklungen des Regionalparks: "Ganz aktuell bietet sich den Radfahrern in der Metropolregion die Möglichkeit, Landschaften und Sehenswürdigkeiten von Worms bis an die französische Grenze kennenzulernen. Die sogenannte Rheinachse mit einer Gesamtlänge von stattlichen 242 Kilometern verbindet Norden und Süden der MRN. Im Zentrum kreuzen sich die beiden langen Radtouren im Herzen der Region, inmitten der Quadratestadt Mannheim.

Bereits 2009 entwickelte die Verbandsversammlung einen Masterplan zum Regionalpark Rhein-Neckar und stellte die drei Bausteine "MRN vernetzt", "Blaue Landschaften" und "Kommunale Grünprojekte" in den Vordergrund. Fünf Jahre später ist dabei das Teilprojekt "MRN vernetzt" mit seiner Kurpfalzachse und jüngst der Rheinachse am weitesten vorangeschritten.

Seit 2010 wurde an den Verbindungen gearbeitet, bestehende Radrouten miteinander verbunden, Sehenswürdigkeiten in den Streckenverlauf integriert und zahlreiche, markante gelbe Wegweiser aufgestellt. "Die Rheinachse haben wir auf der kompletten Länge von 242 Kilometern mit Wegweisern ausgestattet. Für die Rheinachse planen wir ein Pilotprojekt: Über zehn QR-Codes am Streckenrand können alle Informationen zu den Städten, Landschaften und Highlights der Route eingesehen werden", erklärt Peinemann.

Insgesamt 226 Kilometer Länge besitzt die attraktive Strecke der Kurpfalzachse, die enge Verknüpfungen mit dem öffentlichen Nahverkehr mit sich bringt. Dadurch können Biker immer wieder durchatmen und die Bahn nutzen, bevor es am nächsten Bahnhof mit dem Rad zurück auf die Strecke geht. Eine 80-seitige Begleitbroschüre soll dabei schon vor Beginn der Tour die Orientierung erleichtern. Wertvolle Tipps zu den Highlights der Fahrradroute, Informationen zu Städten und Gemeinden, historische Fakten zu den Sehenswürdigkeiten, Insiderwissen zu unentdeckten Aussichtspunkten und vieles mehr sind dort festgehalten.

Ganz aktuell hat die MRN die Broschüre zur Rheinachse vorgestellt. Die neue Fahrradroute führt von Neuburg am Rhein im Süden bis nach Groß-Rohrheim im Norden. Anders als die Kurpfalzachse ist die Rheinachse nicht eigenständig ausgeschildert. Als Leitlinie dient ihr der Rheinradweg EuroVelo 15. Immer wieder bietet sich auf der Strecke die Möglichkeit, durch Fähren und Brücken die Uferseite zu wechseln oder durch angrenzende Bahnhöfe auf den öffentlichen Personennahverkehr umzusteigen.

Wer an die MRN denkt, denkt zweifelsohne auch an die beiden namensgebenden Flüsse Rhein und Neckar. Beide prägen nicht nur das Landschaftsbild der Region, sondern verbinden Mensch und Kultur an den Ufern. Mit dem zweiten Baustein des Regionalparks Rhein-Neckar "Blaue Landschaft" soll die Qualität der Wohn-, Arbeits-, und Freizeitorte an den beiden Flüssen gestärkt werden, um die Menschen zurück ans Wasser zu bewegen. Der VRRN engagiert sich seit Jahren an unterschiedlichen Veranstaltungen wie beispielsweise dem Aktionstag "Unser Neckar". Hier erfahren die Teilnehmer nicht nur Wissenswertes über den Fluss, sondern können sich aktiv an zahlreichen Aktionen und Veranstaltungen beteiligen, um das Leben am Neckar näher kennenzulernen.

Mit dem Wettbewerb "Landschaft in Bewegung" als dritten Baustein des Regionalparks prämiert der VRRN alle zwei Jahre grüne Projekte in der Region. Aufgerufen wurden 2010 erstmals alle Kommunen der MRN, nachhaltige Landschafts- und Grünprojekte mit regionalem Mehrwert zu entwickeln. Neben der Kreativität der Projekte bewertet die Jury aus Vertretern der einzelnen Fraktionen, dem Verbandsdirektor des VRRN und externen Fachleuten, auch die partnerschaftliche Zusammenarbeit verschiedener Kommunen bei Konzeption und Umsetzung. Der Preis wird alle zwei Jahre vergeben.

Mit den drei Bausteinen des Masterplans blickt die MRN in eine innovative, grüne und partnerschaftliche Zukunft. Die Region wächst zusammen - von West nach Ost, Nord nach Süd, von den Städten bis hin in die beschaulichen Landschaften mit all ihren Sehenswürdigkeiten.

Copyright © 2025 Mannheimer Morgen