Die Ärzte und ich

Einmal mit der Band Die Ärzte an einem Tisch sitzen, und das noch im Fernsehen - was für viele Fans der Kultband ein Wunschtraum ist, wurde für Sebastian Fietkau Wirklichkeit. Am 22. März durfte der wissenschaftliche Mitarbeiter des Mannheimer Zentrum für Sozialforschung in der Talkshow "Roche und Böhmermann" zwischen Schlagzeuger Bela B. und Bassist Rod von Die Ärzte Platz nehmen.

Und das kam so: Die Sendung hat ein sehr unkonventionelles Konzept. Das Studio befindet sich in einer alten Wachsfabrik. Für die Zuschauer stehen nur Dixieklos zur Verfügung und vor der Kamera darf geraucht werden. Letzteres sorgte dafür, dass Ärzte-Frontmann und überzeugter Nichtraucher Farin Urlaub kurzfristig beschloss, nicht an der Gesprächsrunde teilzunehmen. Um den leeren Platz zu füllen, holte Bela B. einfach jemanden aus dem Zuschauerraum vor die Kamera. Zunächst eine junge Frau, die aber nach einem kurzen Einspieler durch Sebastian ersetzt wurde.

"Lena wäre cooler gewesen"

Was vor der Kamera nicht zu sehen war, erzählt der 26-jährige Politikwissenschaftler: "Während der erste Einspieler gezeigt wurde, flüsterte ein Redakteur der jungen Frau etwas ins Ohr und sie setzte sich wieder auf ihren Platz. Bela ließ sich davon nicht beeindrucken und hat erneut einen Zuschauer an den Tisch geholt. Das war dann ich."

Alle seien "supernett" zu ihm gewesen, sagt Sebastian. "Bela hat mir zwischendurch auf die Schulter geklopft und gesagt, dass ich das gut machen würde. Zum Abschied hat er mich dann noch umarmt."

Als Fan der Ärzte würde sich Sebastian allerdings nicht bezeichnen. "Ich mag ihre Musik, aber wenn ich in der vorherigen Woche neben Lena Meyer-Landrut gesessen hätte, wäre das noch cooler gewesen."

Am Ausstrahlungsabend vor zehn Tagen ließ sich Sebastian etwas besonderes einfallen, um seinen Auftritt zu feiern. Zusammen mit ein paar Freunden traf er sich in der Mannheimer Bar "Tomate" und überzeugte den Besitzer, die Sendung dort live auszustrahlen. isi