VfR scheitert an Weinheims Effektivität

WEINHEIM. Fußball kann manchmal grausam sein: Der VfR Mannheim verlor am Samstagmittag das Verbandsliga-Topspiel beim Spitzenreiter TSG 62/09 Weinheim deutlich mit 0:3 (0:1) - doch eigentlich waren die Rasenspieler über die 90 Minuten gesehen die spielbestimmende Mannschaft. Allerdings: Um ein Fußballspiel zu gewinnen, muss man auch Tore schießen - so platt das klingt. Das machten am Samstag nur die Weinheimer, die sich im Angriff äußerst effektiv zeigten. "Aber sie haben auch von unseren Patzern profitiert", betonte VfR-Trainer Hakan Atik, der sich nach der Niederlage "sehr enttäuscht" zeigte.

Bei der TSG war die Freude natürlich sehr groß. Durch den Sieg bauten die Bergsträßer den Vorsprung auf den VfR in der Tabelle auf neun Punkte aus. Weinheims Coach Dirk Jörns sagte: "Nach dem 1:0 haben wir viel zu schnell den Ball verloren, der VfR hätte sicher den Ausgleich verdient gehabt. Das 2:0 nach der Pause war dann sehr wichtig."

Rückstand nach drei Minuten

Tatsächlich brachten sich die Mannheimer mit einem katastrophalen Abwehrfehler schon nach drei Minuten selbst auf die Verliererstraße. Verteidiger Gianluca Mantel erlaubte sich einen unerklärlichen Fehlpass. Er spielte den Ball in die Füße von Andreas Adamek, der aus kurzer Distanz zur frühen 1:0-Führung der Weinheimer einnetzte. (3.) "Danach haben wir das Spiel bestimmt, aber leider aus unseren Chancen nichts gemacht", klagte Atik. Der VfR steckte den Rückschlag recht schnell weg und erspielte sich Tormöglichkeiten. Die beste hatte Piero Adragna, dessen Schuss von einem Weinheimer geblockt wurde (25.). Die Halbzeitführung der TSG war schmeichelhaft.

Nach dem Seitenwechsel erlebte Atik den Fehlstart aus Halbzeit eins ein zweites Mal: Wieder war die Mannheimer Defensive nicht im Bilde. TSG-Torjäger Chad Ilhan, der bis dato eigentlich komplett abgemeldet war, passte zu seinem lauernden Teamkollegen Thomas Süß, und der Ball zappelte zum zweiten Mal hinter VfR-Schlussmann Sinan Bal im Netz - 2:0 (49.).

Erneut antworteten die Mannheimer mit wütenden Angriffen, bewiesen im Abschluss aber auch großes Unvermögen. Zwei Minuten vor Schluss entschied dann der Weinheimer Innenverteidiger Timo Gebhardt nach einer Ecke per Kopfball zum 3:0 (88.) das Spiel endgültig. Zuvor hatte Ilhan noch mit einem Aluminiumtreffer Pech (65.).

"Die Weinheimer hatten vier Chancen und haben drei Tore gemacht, das ist natürlich überaus bitter", ärgerte sich Hakan Atik. Nachdem gestern nun auch der FV Fortuna Heddesheim sein Heimspiel gegen den TSV Amicitia Viernheim deutlich mit 5:0 gewann, haben die Rasenspieler, die mit klarem Ziel Aufstieg in die Saison gestartet waren, als Tabellendritter fünf Zähler Rückstand auf Rang zwei. "Wir werden in den nächsten Wochen erst einmal Pause machen. Am 23. Januar ist Trainingsauftakt. Dann bereiten wir uns auf die Rückrunde vor. Jeder Spieler weiß, was es zu tun gilt", sagte VfR-Coach Atik.

Atik hofft auf Rückkehrer

Stabilität in der Abwehr und ein Stürmer, der vorne die Chancen nutzt - das fehlte den Mannheimern in den letzten beiden Spielen. "Ein Ugur Beyazal oder Nico Pavic, die verletzt ausfielen, haben uns in den letzten Wochen sicher gefehlt. Auch von einem Steffen Kochendörfer, der ebenfalls in der Rückrunde wieder zur Verfügung stehen wird, verspreche ich mir einfach hinten mehr Kompaktheit", so Atik, der betonte: "Von Neuzugängen oder Abgängen in der Winterpause ist mir momentan nichts bekannt."