Die Hubschrauber des 214. amerikanischen Heeresflieger-Regiments sind - wie berichtet - weg. Und die Anwohner in den Nord-Stadtteilen erfreuen sich der neuen Ruhe, seit vor allem die nächtlichen Trainingsflüge für die Piloten der UH-60 "Black Hawk"-Maschinen Geschichte sind. Einen zivilen Flugplatz wird es nach Lage der Dinge nicht geben, wenn die Amerikaner bis 2015 endgültig aus den Coleman-Kasernen abgezogen sind.
"Diesen Erfolg rechnen wir uns selbst zu", jubelt Alexander Manz von der Initiative Lebenswerter Mannheimer Norden, die sich gemeinsam mit den Bürgerinitiativen auf dem Scharhof und der Blumenau sowie den Grünen gegen den Fluglärm und vor allem gegen die immer wieder diskutierten Pläne für einen Regionalflughafen im Sandtorfer Bruch gewendet hatte.
"Ja, herrlich ruhig", bestätigt Alt-Bezirksbeirat Roland Keuerleber vom Arbeitskreis Gesellschaft und Soziales der Gemeinnützigen Bürgervereinigung in Sandhofen und fügt an, dass er sich mit dem leidigen Thema Hubschrauber gar nicht mehr beschäftigt habe, nachdem die Abzugspläne im Sommer des vergangenen Jahres feststanden. "Die Nachnutzung des Flugplatzes steht bei uns aber schon noch auf dem Zettel", sagt er und verweist auf die verschiedenen Diskussionsrunden zum Thema Konversion.
Daran, so berichtet auch Alexander Manz, beteilige man sich jetzt rege und hoffe, eine für alle Nord-Anwohner tragbare Lösung für die künftige zivile Nutzung der weit über 200 Hektar umfassenden Coleman-Fläche zu finden. "Es gab tatsächlich seit Weihnachten keinerlei Flugbetrieb mehr", bestätigt Wilken Mampel (Scharhof), dessen landwirtschaftlicher Betrieb unmittelbar an das militärisch genutzte Areal nördlich der A 6 angrenzt. Bereits Mitte Dezember sei auf dem Flugfeld "wenig los" gewesen.
Black Hawks jetzt in Erbenheim
Eine offizielle Bestätigung der amerikanischen Militärverwaltung zum Abzug von Hubschrauberwerft und Heeresflieger-Regiment steht trotz wiederholter Nachfrage allerdings noch aus. Über die Feiertage, so Sprecher der US-Garnisonsverwaltung Baden-Württemberg des Hauptquartiers der US-Armee in Europa, sei es "sehr schwierig", die zuständigen Stellen im Militärapparat zu erreichen. Nach "MM"-Informationen verließen indessen die zuletzt noch 15 Black-Hawk-Maschinen am 28. Dezember Coleman in Richtung Wiesbaden.
Am Flugplatz Erbenheim rechnet die dortige Bürgerinitiative gegen Fluglärm mit rund 7000 Flugbewegungen pro Jahr zusätzlich. Am Flugplatz Erbenheim wurden aufgrund einer Vereinbarung zwischen US-Armee und Bundesvermögensverwaltung bisher rund 10 000 Flugbewegungen abgewickelt. Der Unmut der Betroffenen richtet sich in Erbenheim und Umgebung vor allem gegen die nächtlichen Trainingsflüge. Insgesamt steigt die Zahl der US-Militärangehörigen in der hessischen Landeshauptstadt durch den Abzug aus der Metropolregion auf gut 20 000 Personen an.
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