Massenschlägerei im Jungbusch - Scharfe Schusswaffe gefunden/ Haftbefehl gegen 24-Jährigen

Haftbefehl gegen mutmaßlichen Pistolenschützen

Lesedauer: 

Mannheim. Nach der Massenschlägerei in Mannheim-Jungbusch am Freitagabend ist gegen einen 24-Jährigen Haftbefehl wegen versuchten Totschlags erlassen worden. Wie Polizei und Staatsanwaltschaft am späten Samstagabend mitteilten, wird dem Mann aus Ludwigshafen am Rhein vorgeworfen, mit einer scharfen Waffe geschossen zu haben. Durch die Schüsse sei allerdings niemand verletzt worden.

Bei der Massenschlägerei wurden mindestens elf Menschen verletzt, einige davon schwer. Wie die Polizei bereits am Samstag mitgeteilt hatte, mussten vier Männer in Krankenhäuser gebracht werden, sieben Verletzte wurden ambulant behandelt. Keiner der Verletzten habe Stich- oder Schussverletzungen aufgewiesen.

Augenzeugen berichteten von mehr als 100 Beteiligten bei der Konfrontation - die Polizei teilte mit, dass es sich nach ersten Erkenntnissen um etwa 40 Männer handelte, die unter anderem mit Baseballschlägern, Schlagstöcken und Billard Queues gegen 18.15 Uhr in der Werft-, Akademie- und Beilstraße aufeinander losgegangen waren. 35 Streifenwagen aus den Bereichen Mannheim und Heidelberg waren vor Ort. Neben dem Einsatzzug Mannheim leisteten auch rheinland-pfälzische Polizisten mit mehreren Streifenwagen Unterstützung.

Polizei findet Schusswaffe - ein Mann in Haft

Nach Zeugenberichten fielen am Freitagabend auch Schüsse im Jungbusch. Beamte fanden in der Nacht auf Samstag im Bereich der Auffahrt zur Kurt-Schumacher-Brücke eine Schusswaffe. Auf Anfrage sagte ein Sprecher, dass es sich dabei um eine scharfe Waffe handelt. Es stehe jedoch noch nicht fest, ob die im Jungbusch gefundenen Patronenhülsen zu der gefundenen Waffe gehören. Ebenfalls sei unklar, ob sich bei einer in einem Rollladen festgestellten Beschädigung um ein Einschussloch handelt und ob dies mit der gefundenen Waffe in Verbindung steht.

Die Beamten berichten ebenfalls, dass sie insgesamt fünf Männer festnahmen. Bei einem der Männer soll es sich um den vermeintlichen Pistolenschützen handeln - er befindet sich in Polizeigewahrsam. Die vier anderen Männer wurden aus Mangel an Beweisen vorerst wieder auf freien Fuß gesetzt, sagte ein Polizeisprecher auf Anfrage.

Einsatzkräfte bis in die Morgenstunden vor Ort

Einsatzkräfte der Polizei waren bis in die Morgenstunden am Samstag vor Ort, um ein erneutes Aufeinandertreffen der rivalisierenden Gruppen zu vermeiden. Derzeit laufen die Ermittlungen zum genauen Hergang der Massenschlägerei. Die Hintergründe sind nach wie vor unklar.

Bereits gegen 17.10 Uhr war es am Freitag zu einer gewalttätigen Auseinandersetzung in S1 gekommen. Die Beamten hatten fünf Tatverdächtige und zwei Geschädigte registriert. Ebenfalls hatten die Polizisten aufgeschnappt, dass das Ganze ein "Nachspiel" haben werde. Daraufhin wurden die Streifenfahrten verstärkt. (pol/dls)

Copyright © 2025 Mannheimer Morgen