Wohnbebauung - EWG aus Karlsruhe bekommt den Zuschlag

Zehn Häuser füllen City-Lücke in T5

Von 
Anke Philipp
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Charmant und abwechslungsreich, vor allem aber durchdacht und realisierbar: So lauteten gestern erste Reaktionen auf den Siegerentwurf des offenen Investorenwettbewerbs für das Quartier T 5 in der östlichen Innenstadt. 29 Arbeiten wurden eingereicht. Von insgesamt fünf ausgezeichneten Entwürfen hatte am Ende die EWG Karlsruhe mit dem Architekten Martin Hass die Nase vorn.

Nachfrage riesengroß

Erster Bürgermeister Christian Specht, Baubürgermeister Lothar Quast, Stadtplaner Klaus Elliger und Gregor Bäumle vom durchführenden Wettbewerbsbüro "BÄUMLE Architekten I Stadtplaner" stellten gestern in der Aula der Eberhard-Gothein-Schule die Ergebnisse des Wettbewerbs vor und gaben sich dabei zuversichtlich, dass schon bald mit dem Bau der insgesamt 115 Wohneinheiten begonnen werden könne. Die Nachfrage, so Specht, sei jedenfalls riesengroß, der Standort optimal gelegen mit kurzen Wegen zu zentralen Einrichtungen in der Stadt. 140 Bewerber stünden bereits auf einer Interessenliste, berichtete Specht, und gab sich überzeugt: "Wir werden der City einen neuen Stempel aufdrücken". Nun müsse schnell konkret gehandelt werden. "Wir haben den Ehrgeiz, das Projekt so schnell wie möglich zu realisieren", versprach Baubürgermeister Lothar Quast, die erforderlichen Genehmigungen zügig zu bearbeiten.

Für das 4700 Quadratmeter große T 5-Gelände konnten sich seit Mai Investoren mit ihren Bebauungskonzepten bewerben. Für den Wettbewerb werden 100 000 Euro auf fünf Preisträger verteilt von der Stadt vergeben. In den Auslobungsunterlagen wurden "klare städtebauliche Vorgaben" gemacht, die zuvor mit interessierten Bürgern gemeinsam im Arbeitskreis T 4/T 5 entwickelt worden waren - ein Verfahren, das bei allen Beteiligten auf große Zustimmung stieß. "Eine intensive Bürgerbeteiligung trägt jetzt Früchte", lobte Quast das Engagement. Im Preisgericht waren die Bürger durch Wolfgang Ockert, Detlef Möller, Nikola Jung und Daniel Barchet vertreten. "Wir hatten das Gefühl, auf Augenhöhe mitzudiskutieren und sind erst genommen worden", freute sich Detlef Möller über die Zusammenarbeit mit den Experten unter Vorsitz von Carl Fingerhuth.

Der EWG-Entwurf überzeuge städtebaulich durch eine gute Einbindung in das gründerzeitlich geprägte Quartier, sei mutig und von guter Qualität, würdigte Stadtplaner Klaus Elliger das Wettbewerbsergebnis. Durch eine unaufgeregte, aber wirksam gestaltete Differenzierung der Hausfassaden werde der Eindruck eines "parzellierten Stadtblocks" erreicht, hebt die Jury hervor. Die Arbeit biete "ein breites Spektrum an unterschiedlich nutzbaren Freiflächen und überzeuge mit einer gelungenen Gestaltung des Innenhofs und der Dachterrassen".

Über einer zweistöckigen Tiefgarage mit 134 Plätzen erheben sich künftig zehn Häuser mit unterschiedlichen Stockwerkshöhen - eine kleinteilige, gegliederte, aber homogene Struktur. Ein Mix aus Zwei- bis Fünf-Zimmer-Wohnungen soll, laut Quast, "ein Angebot für jeden Geldbeutel ermöglichen". Nun müsse man nur noch auf dem T 4-Quadrat gleich nebenan eine ebenfalls "schöne Nachbarschaft bieten".

Investorenwettbewerb für T 5

  • Für das T 5-Gelände hat die Stadt einen Investorenwettbewerb mit 100 000 Euro Preisgeld ausgelobt. Inhalt waren "klare städtebauliche Vorgaben", die zuvor mit den Bürgern entwickelt wurden.
  • Sieger: EWG, Eigentums-Wohnbau-GmbH, Karlsruhe, mit haas cook zemmrich, Studio 2050, Stuttgart. Die Pläne sind in der Aula der Gothein-Schule in U 2, 2-4 bis zum 2. November zu sehen: Montag: 16 bis 19 Uhr, Dienstag bis Freitag: 15 bis 19 Uhr, Samstag und Sonntag: 11 bis 16 Uhr.
  • Eine Führung mit Erläuterung durch das wettbewerbsbegleitende Büro Bäumle durch die Ausstellung findet am Mittwoch, 29. Oktober, um 19 Uhr, statt. aph

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