Seckenheim - Städtebaulicher Vertrag soll "Hammonds-Barracks" schneller an den Markt bringen

Wohnen für Generationen

Von 
Hartwig Trinkaus
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Die Hinweisschilder an den Straßen, die zu den Hammonds-Barracks führten, sind längst demontiert, doch was tut sich jetzt? Auf Einladung der SPD Seckenheim, deren Ortsvorsitzende Evi Korta-Petry zahlreiche Gäste in der voll besetzen AWO-Begegnungsstätte im Seckenheimer Rathaus begrüßte, sprach Dr. Konrad Hummel, Leiter der städtischen Geschäftsstelle Konversion, über die Entwicklungen zur anderweitigen Nutzung (Konversion) der ehemaligen Hammonds-Kaserne.

Dabei machte Hummel einen entspannten Eindruck, ist doch die Seckenheimer Kaserne nicht Mannheims Problemkind Nummer eins. Im Norden der Stadt gibt es vielfach größere Flächen, mit andern Problemen, aber auch mit anderen Chancen, zum Beispiel einer erneuten Ausrichtung einer Bundesgartenschau. Hummel erinnerte daran, dass die von der US-Army aufgegebenen Flächen nicht automatisch der Stadt übertragen werden und die Bundesanstalt für Immobilien-Aufgaben (BIMA) gehalten ist, diese Flächen nicht unter Wert abzugeben. Lediglich über das Planungsrecht könne die Stadt inhaltlich und gestalterisch Einfluss nehmen.

Überwiegend, so Hummel, werde das Areal wohl wohnungswirtschaftlichen, generationenübergreifenden Zwecken zugeführt, was Reiner Sinn, Vorstand der Seckenheimer Baugenossenschaft mit großem Interesse hörte. Man erwäge, so Hummel weiter, die vorderen Kasernengebäude zu erhalten und umzugestalten, die anderen Gebäude und auch die Sporthalle seien nicht mehr zu gebrauchen. Ansonsten sei das sieben Hektar große Territorium gut zu erschließen und in die Ortsstruktur bestens einzubinden. Damit sei die Chance gegeben, eventuell gemeinsam im kommenden Jahr mit der BIMA das Gebiet mit einem städtebaulichen Vertrag zu entwickeln und angesichts der derzeitigen Nachfrage somit schneller am Markt zu platzieren.

Der Bebauungsplan werde nicht ohne die lokale Politik erstellt, trat Dr. Hummel Befürchtungen von Teilnehmern entgegen. Auch gebe es keine Pläne unter dem Tisch, versicherte er den Bezirksbeiräten auf Nachfrage. Ob tatsächlich eine Beschleunigung möglich ist, wurde hinterfragt. So ist noch immer unklar, wann die benachbarte Bundeswehrkaserne, die von wenigen Mitarbeitern des Kreiswehrersatzamtes genutzt werden, aufgegeben und dem Wohnareal zugeschlagen wird. Nachbarn der Badener Straße erzählten dem überraschten Referenten von einem in den sechziger Jahren eingebauten, unterirdischen Bunker. Das schon vor zwei Jahren im Rahmen der Agenda-Gespräche vom BdS geäußerte, protokollierte und der Stadt zugeleitete Anliegen, die Gewerbezeile entlang der Zähringer Straße zu vervollständigen, soll neu besprochen werden.

Dennoch könnten auch schon jetzt beispielsweise junge Familien ihr Interesse an Baugrund an die Bezirksbeiräte und auch per E-Mail (konversion@mannheim.de) an die Stadt herantragen. Auch Bauträger sollten sich melden. "Wir müssen sehen, wie wir Seckenheim insgesamt lebenswert gestalten", erinnerte Evi Korta-Petry zum Abschluss die Versammlung daran, dass man über den Kasernenzaun hinaus blicken müsse.

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