Ladenburg - Ballettkalender der Musikschule / Tänzerinnen mit Spaß und Disziplin bei der Sache

Zu klassischer Musik geht's fröhlich-bunt durch das Jahr

Von 
Isabel Lochbühler
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Anspruchsvolle Tänze und fantasievolle Kostüme: Die Besucher des Ballettkalenders der Musikschule bekamen viel zu sehen.

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"Es ist zwar schon Mai, aber wir nehmen Sie erst nochmal mit in den kalten Winter", kündigte Gabi Majchrzak den ersten Tanz der Schneeflocken und Schneefrauen an. Beim Ballettkalender der Musikschule Ladenburg ging es zu klassischer Musik fröhlich-bunt durch das Jahr. In farbenfrohen präsentierten die Schülerinnen ihre Ballettkünste in ganz unterschiedlichen Formen im Carl-Benz-Gymnasium.

Lehrerin Majchrzak war für Idee und Konzeption der gesamten Aufführung verantwortlich und hatte sich für jeden Monat des Jahres eine andere Tanzvorführung zu bekannten und weniger bekannten Musikstücken ausgedacht. Die ausgebildete Tanzpädagogin hat selbst 16 Jahre Bühnentanz hinter sich und trainiert seit 15 Jahren die Kinder und Jugendlichen an der Musikschule Ladenburg. In Handarbeit näht sie zu jeder neuen Aufführung die Kostüme - und das sieht man. Mit vielen Details und abgestimmt auf das jeweilige Thema des Tanzes präsentierten sich die Tänzerinnen, als sie als Harlekins, Hasen, Fische oder Schwäne über die Bühne schwebten.

"Schneeflocken" wirbeln

Zu Beginn der zweistündigen Vorführung - im kalten Januar - standen die kleinen Balletttänzerinnen ganz in Weiß als Schneeflocken und mit Mütze und Schal als Schneefrauen verkleidet auf der Bühne. Sie wirbelten herum und waren mit viel Spaß, aber ebenso viel Disziplin bei der Sache. Bei anderen Sequenzen kamen Utensilien wie bunte Fächer, der goldene Ball der Prinzessin aus "Froschkönig" oder Strandtaschen zum Einsatz - um nur einige zu nennen. Mit Meerjungfrauen oder Feuervögeln, Blumen und Tauben wurde eine bunte Vielfalt an Bildern geboten, die den Zuschauern zusammen mit dem Tanz eine Geschichte erzählen sollte. Oft wechselten die Tänzerinnen innerhalb eines "Monats" schnell, was von den Zuschauern aber nicht als ermüdend, sondern viel eher als belebend empfunden wurde.

Ballettlehrerin Majchrzak betonte, dass sie Ballett nicht nur als Tanz versteht. Die Mädchen lernen auch, sich in der Gruppe zu bewegen und auf die anderen zu achten, die eigenen Bewegungen zu koordinieren und auf Anweisungen zu hören. Als Lehrerin, aber auch als Tänzerin müsse man daher "immer das Ganze im Blick haben", erklärte sie. Dafür trainieren die jungen Frauen einmal in der Woche 90 Minuten lang, die Mädchen 50 Minuten lang. Aber Majchrzak moniert, dass es eigentlich mehr sein müsse, um schneller Fortschritte zu machen und die Bewegungen zu optimieren.

Nachdem die Tänzerinnen in den vergangenen beiden Jahren, bedingt durch die Sanierung des Schulgebäudes, in die kleine Halle des Nebengebäudes ausweichen mussten, freute sich die Lehrerin umso mehr, jetzt wieder im großen Musiksaal auftreten zu können. In der angrenzenden Aula sowie im Außenbereich standen stilvoll eingedeckte Tische und ein großes Kuchenbüffet, das die Eltern der Ballettschülerinnen organisiert hatten.

Neben den Tänzen in der Gruppe sind für Soli zu nennen: Naomi Dieng (Harlekin im Karneval, Februar), Selina Bastian (Colombine, Februar), Anna-Lynn Syassen (Prinzessin aus "Froschkönig", Juni), Lea Grossmann (Chicitita aus Mamma Mia, August), Antonia Eisenhofer (Aschenputtel, Oktober), Sofie Bruschke (Marie aus "Nussknacker", November), Antonia Ruck (Prinz aus "Nussknacker").

Den Abschluss bildeten die Ältesten der Ballettgruppe, Lea Großmann und Eva Große-Wilde als weißer und schwarzer Schwan aus dem bekannten Ballett "Schwanensee" von Pjotr Iljitsch Tschaikowski. Die Mädchen und jungen Frauen machten alle eine gute Figur. Insgesamt haben die Ballettklassen derzeit fast 90 Schülerinnen.

Freie Autorin

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