Auf Schriesheimer Gemarkung wird nun doch ein weiterer Waldkindergarten entstehen: In seiner öffentlichen Sitzung gestern Abend billigte der Technische Ausschuss einstimmig einen Antrag des Vereins Postillion e. V., zu diesem Zweck in Altenbach drei Bauwagen aufzustellen.
Das Thema hat in den zurückliegenden Monaten bereits die unterschiedlichen kommunalpolitischen Gremien durchlaufen. Anlass war ein Antrag des Postillion e. V., der eine solche Einrichtung bereits in Wilhelmsfeld betreibt, auch in Altenbach einen Waldkindergarten mit zehn Plätzen führen zu dürfen.
Eine Umfrage der Stadt Schriesheims unter Eltern in Altenbach und Ursenbach hatte jedoch ergeben, dass der Bedarf dafür eher gering ist. Auf Antrag der Verwaltung beschlossen sowohl der Ortschaftsrat Altenbach als auch letzte Woche der Gemeinderat, eine solche Einrichtung nicht zu betreiben, zumal die Kosten dafür zwischen 50 000 und 70 000 Euro liegen würden. Offen zeigte sie sich die Kommunalpolitik jedoch gegenüber dem Ansinnen des Vereins, ihm zumindest das betreffende Grundstück zu verpachten, damit er dort selbst den Waldkindergarten einrichten kann. Vergangene Woche stimmte der Gemeinderat dieser Verpachtung grundsätzlich zu.
Gestern Abend nun ging es um die konkrete Infrastruktur, also die Aufstellung von drei Aufenthaltswagen mit einer Länge von zehn und einer Breite von 2,50 Metern; sie sollen in U-Form platziert werden. Zu diesem Zweck ist eine Einebnung des vorhandenen Grundstücks sowie die Entfernung von Sträuchern, allerdings keiner Bäume notwendig.
"Ich bezweifle, dass die Einebnung nur geringfügig ausfallen muss", betonte Stadtrat Beckenbach von den Freien Wählern, der sich bereits in der Sitzung des Ortschaftsrates kritisch zu dem Vorhaben geäußert hatte. Auch sein CDU-Kollege Karl Reidinger äußerte die Hoffnung, dass die Eingriffe in die Vegetation gering ausfallen, vor allem, "das nicht viele Bäume gefällt werden." Trotz dieser Bedenken erfolgte die Genehmigung gestern einmütig.
Außerdem behandelte das Gremium gestern Abend mehrere Bauanträge, die Um- und Erweiterungsbauten von Wohnhäusern betrafen und damit dem kommunalpolitisch durchaus gewollten Ziel der Binnenverdichtung entsprachen, wie der SPD-Ortsvereinsvorsitzende Sebastian Cuny anmerkte. Einmütige Zustimmung erfolgte denn auch für entsprechende Projekte in der Friedrichstraße 10, im Dossenheimer Weg 12 und in der Heinrich-von-Kleist-Straße 14.
Ein interessantes Thema kam in der Fragerunde am Ende der Sitzung zur Sprache. Ein Bürger wollte wissen, warum seit geraumer Zeit an dem neu errichteten Pferdestall am Kreisel auf der Straße von Schriesheim nach Ladenburg keine Bautätigkeit mehr festzustellen ist. "Im Winter haben die bei Wind und Wetter geschafft, und jetzt tut sich nichts mehr", schilderte er seine Beobachtung: "Hat das einen Grund?"
Hat es, konnte Beate Kreis vom Bauamt berichten. Kurz vor Fertigstellung des Projektes habe der Bauherr seine Konzeption geändert und für diese neuen Pläne einen Bauantrag stellen müssen. Erst wenn dieser genehmigt ist, können laut Kreis die Bauarbeiten fortgesetzt werden.
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