Zum ersten Mal mischt bei einem nationalen Wahlkampf auch eine Migrantenpartei mit: DENK. Zwei türkischstämmige Abgeordnete hatten DENK Anfang 2015 aus Enttäuschung über die Migrations- und Integrationspolitik der etablierten Parteien gegründet, wie sie sagen. Beide hatten sich 2014 von der sozialdemokratischen Partei abgespalten und sind als Zwei-Mann-Fraktion im Parlament vertreten.
DENK richtet sich gezielt an Migranten mit Wurzeln in der Türkei und Marokko, hofft aber auch auf Stimmen von Niederländern aus den früheren Kolonien Surinam und den Antillen. Den Umfragen zufolge könnte DENK mit zwei Abgeordneten ins Parlament einziehen. Die Partei setzt sich für Chancengleichheit von Migranten ein und will Diskriminierung bekämpfen. Eine Integrationspflicht lehnt sie ab.
"Die Niederlande müssen Migranten endlich akzeptieren", fordert Spitzenkandidat Tunahan Kuzu. DENK sieht sich als "Brückenbauer" zwischen Zuwanderern und den Niederlanden, doch machte die Partei bisher vor allem mit einer aggressiven Kampagne auf Facebook Schlagzeilen. So werden Abgeordnete mit Migrationshintergrund angeprangert, wenn sie nach Ansicht von DENK gegen Interessen von Migranten handeln. (dpa)
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