General Electric - Konzept soll Ende November stehen

Rettungsversuch für Alstom-Turbinenfabrik

Von 
Matthias Kros
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Mannheim. Arbeitnehmervertreter und Geschäftsführung des Mannheimer Alstom-Werkes wollen bis Ende November ein Konzept vorlegen, wie die Turbinen-Produktion mit ihren rund 500 Beschäftigten unter dem Dach des amerikanischen GE-Konzerns erhalten werden kann. Dazu habe man das gewerkschaftsnahe Saarbrücker Info-Institut beauftragt, "ein belastbares Zukunftskonzept" zu erstellen, sagte Reinhold Götz, Chef der Mannheimer IG Metall, gestern. "Uns geht es darum Alternativen zu präsentieren, ehe GE eine Entscheidung trifft". Die Übernahme von Alstom durch GE ist seit Anfang vergangener Woche in trockenen Tüchern.

In der Mannheimer Alstom-Fabrik, wo Gas- und Dampfturbinen für Kraftwerke, produziert werden, gibt es seit Oktober Kurzarbeit. Zusätzliches Unheil droht, weil GE-Europachef Mark Hutchinson kürzlich der Schweizer "NZZ" anvertraute, dass GE nach der Alstom-Übernahme Gasturbinen nur noch im französischen Belfort bauen werde.

Die Hoffnung besteht auf der anderen Seite darin, dass der italienische Ansaldo-Konzern, der auf Drängen der EU das Geschäft mit großen Gasturbinen von GE/Alstom übernommen hat, die Fabrik in Mannheim zumindest vorübergehend nutzen könnte. Ansaldo verfügt derzeit über keine eigene nennenswerte Produktion in Europa, will aber in den Markt.

Zentrale wandert nach Frankfurt

Klar ist schon jetzt, dass im Rahmen des GE/Alstom-Deals Mannheim nicht länger Deutschland-Zentrale bleibt. Das werde Frankfurt, wo GE heute schon seinen Sitz hat, sagte ein GE-Sprecher. Auswirkungen auf die Beschäftigten in Mannheim sind aber Spekulation. Nach Angaben eines Sprechers sind in den Shared- Service-Funktionen, die von Mannheim aus für alle derzeitigen deutschen Gesellschaften von Alstom tätig sind, etwa 100 Mitarbeiter.

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