Von unserem Redaktionsmitglied
Matthias Kros
Mannheim. Nach monatelangen Verhandlungen ist die komplette Schließung der Produktion im Mannheimer Bombardier-Werk zumindest vorerst abgewendet. Geschäftsführung, Betriebsrat und IG Metall teilten am Donnerstag mit, dass man sich auf eine Alternative verständigt habe. Danach werden nur Teile der Fertigung nach Spanien und Schweden verlagert, die Produktion und Reparatur von Stromrichtern für Straßenbahnen soll am Standort erhalten bleiben. Das rettet 150 der 200 bedrohten Arbeitsplätze, die zudem bis mindestens Ende Juni 2019 gesichert sind.
Im Gegenzug werden bis Mitte nächsten Jahres 50 Stellen gestrichen, wofür ein Sozialplan ausgehandelt wurde. "Betriebsbedingte Kündigungen versuchen wir zu vermeiden", versprach ein Unternehmenssprecher, die Maßnahme sei ein "schmerzlicher, aber notwendiger Schritt". Er sei nötig, um eigene Überkapazitäten abzubauen und sich der veränderten Marktlage anzupassen. Wenn man bedenke, dass zunächst eine Komplettschließung geplant war, sei die jetzt gefundene Einigung aber auch als "positives Signal" zu werten.
Betriebsratschef Jürgen Runge zeigte sich aber noch zurückhaltend: "Wir sind mit dem Ziel des größtmöglichen Personalerhalts in die Verhandlungen gegangen und hoffen, dass mit dem Verhandlungsergebnis betriebsbedingte Kündigungen vermieden werden", sagte er. "Wir erwarten nun vom Management, dass alles getan wird, um die verbliebene Produktion zu stärken und auszubauen. Die Beschäftigten verdienen jetzt, nach 13 Monaten Bangen, Klarheit", fügte Klaus Stein, Chef der IG Metall Mannheim, hinzu. Bombardier beschäftigt in Mannheim derzeit rund 1000 Mitarbeiter.
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