Mit Blöcken voller Fragen und Stiften zum Mitschreiben haben sich am vergangenen Samstag zehn Kinder-Reporter zum Musical "Yakari" im Rosengarten aufgemacht. Dort durften sie nämlich nicht nur das Abenteuer des kleinen Indianerjungen auf der Bühne ansehen. Vorher hat sich der Produzent des Musicals, Thomas Schwab, Zeit für die Kinder-Reporter genommen. Und die hatten jede Menge Fragen.
Zoe Burkard (8): Warum haben Sie ein Musical über Yakari geschrieben?
Thomas Schwab: Ich finde die Geschichte von Yakari spannend. Mir gefällt an Yakari, dass er mutig ist, Respekt vor anderen Menschen und Tieren hat und dass er mit der Natur im Einklang lebt. Außerdem ist das, was Yakari vermittelt, ganz wichtig. Es geht nicht nur darum, dass Kinder und Erwachsene unterhalten werden. Yakari hat auch eine Botschaft: Er steht für Freundschaft, Respekt, Mut. Das sind alles wichtige Werte.
Zacharias Guth (11): Wie sind Sie auf das Stück gekommen?
Schwab: Durch meine zwei Söhne. Die sind sieben und vier Jahre alt und haben immer Yakari geguckt.
Clara Gutzeit (7): Haben Sie auch manchmal die Serie gesehen?
Schwab: Ich habe alle DVDs bekommen und in der Vorbereitung auf das Musical habe ich alle Folgen geguckt.
Karolin Heegewaldt (8): Welche Figur mögen Sie am liebsten?
Schwab: Großer Adler. Den finde ich toll. Und Müder Krieger ist lustig.
Clara Gutzeit: Macht es Spaß, ein Musical zu schreiben?
Schwab: Ja. Es ist mein Traumberuf! Es macht total viel Spaß. Ich kannte ja schon die Bilder aus der Zeichentrickserie und konnte mir deshalb gut vorstellen, wie das Musical einmal aussehen würde. Es macht auch Spaß, die Songs und Texte zu schreiben und die ganzen Instrumente der Indianer einzubauen.
Maurice Orth (10): Wie haben Sie die Musik erfunden?
Schwab: Ich schreibe schon ganz lange Lieder. Ich habe eine Idee und setzte mich ans Klavier. Da habe ich schon eine Vorstellung, wie das Lied klingen soll, fetzig oder traurig oder lustig. Dann schreibe ich die Lieder und die Texte.
Zoe Burkard: Was macht Ihnen beim Drehbuchschreiben am meisten Spaß?
Schwab: Das Schönste ist, zu sehen, wie eine Idee, die man im Kopf hatte, lebendig wird. Wenn dann die Künstler anfangen, das zu singen, das macht mir am meisten Spaß.
Zoe Burkard: Haben Sie das Drehbuch allein geschrieben?
Schwab: Ich habe die Basis geschrieben und die Regisseurin hat mir geholfen. Es ist wichtig, dass man beim Drehbuchschreiben viele Menschen versammelt, die gute Ideen haben. So ein Musical ist immer ein Gemeinschaftswerk.
Lena Gößner (9): Wie lange hat es gedauert, das Musical zu produzieren?
Schwab: Von der ersten Idee bis heute sind fast zwei Jahre vergangen. Bis nach einer Idee alles zusammenwächst mit den Künstlern, der Technik und dem Bühnenbild, das dauert ganz schön lange.
Zacharias Guth: Sind Sie gerade auf Tournee?
Schwab: Ja, wir spielen jeden Tag in einer anderen Stadt. Die Kulisse wird jeden Tag aufgebaut und wieder abgebaut. Es gibt zwei Busse, da sind Betten drin, in denen die Techniker schlafen. Die Schauspieler schlafen in Hotels. Aber die Techniker müssen schon morgens um 6 Uhr alles für das Musical aufbauen. Bis 9 Uhr abends sind sie wieder im Bus und schlafen und wachen morgens in der nächsten Stadt auf. Das ist ganz praktisch. Die kriegen die Fahrt so gar nicht mit.
Alexander Rhein (11): Wie lange sind Sie schon auf Tournee?
Schwab: Wir haben am Ostersamstag angefangen und spielen noch bis nächsten Sonntag, also fünf Wochen. Und im Herbst spielen wir noch mal vier Wochen. Nächstes Jahr geht es dann weiter.
Clara Gutzeit: Haben Sie schon mal ein Musical geschrieben:
Schwab: Mein allererstes Musical hieß "Flori - Träume werden wahr". Das habe ich schon im Jahr 1996 geschrieben.
Karolin Heegewaldt: Welches Musical mögen Sie lieber, Yakari oder Flori?
Schwab: Ach, das ist schwer zu sagen. "Flori" war mein erstes Musical, da war ich auch noch ganz jung, erst 18. Deswegen war "Flori" auch toll und spannend.
Zoe Burkard: Spielen bei Yakari die gleichen Schauspieler mit wie bei Flori?
Schwab: Nein, das sind andere. Die Yakari-Schauspieler haben wir bei einem Casting in Köln gefunden. 250 Schauspieler haben sich beworben und zwölf sind es dann geworden.
Karolin Heegewaldt: Wie alt sind die Schauspieler?
Schwab: Die meisten sind zwischen 21 und 25 Jahre alt, zwei sind um die 30 und einer um die 40.
Helena Hoffmann (6): Wie alt ist Yakari?
Schwab: In der Zeichentrickserie ist er so um die zwölf Jahre alt.
Alexander Rhein: Gibt es für jede Rolle eine Zweitbesetzung?
Schwab: Jein. Wir haben innerhalb des Ensembles - das sind zwölf Künstler - einige Rollen doppelt besetzt. Das heißt, einige Schauspieler können auch andere Rollen spielen. Aber es wäre ganz, ganz blöd, wenn jemand ausfällt. Weil nicht für jede Rolle gibt es eine Zweitbesetzung.
Clara Gutzeit: Wie lange muss man proben, bis ein Musical aufgeführt werden kann?
Schwab: Wir haben relativ wenig geprobt, dann aber jeden Tag zwölf Stunden. Zwei Wochen davon haben die Schauspieler geprobt und eine Woche lang kamen das Licht und der Ton dazu.
Alexander Rhein: Wie lange braucht man für das Schminken?
Schwab: Der stille Fels geht als erster zwei Stunden vor dem Auftritt in die Maske. Er sieht ganz alt aus und braucht deshalb viele Schichten Schminke. Es gibt einen Schminkplan, so weiß jeder genau, wann er dran ist.
Clara Gutzeit: Haben Sie manchmal Lampenfieber?
Schwab: Ja, immer. Obwohl ich nicht selbst auf der Bühne stehe. Ich sitze am Mischpult und habe Kopfhörer auf. So kann ich den Technikern auf der Bühne sagen, wann ein Vorhang zugehen soll oder ob etwas heller sein soll. Das Musical ist zwar immer das gleiche, aber damit alles klappt, muss man hundert Prozent konzentriert sein. Das ist ganz schön aufregend.
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