Bauwerke: Der englische Investor Helmut Lechner spricht über die Zukunft des Felsenmeer-Wahrzeichens

Die Sanierung des Ohlyturms ist fast abgeschlossen

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Reichenbach. Schon bald erstrahlt der Ohlyturm wieder in "neuem Glanz"

Vor kurzem fand schon einmal die Besteigung des Turms durch eine private Wandergruppe statt und für den Sommer sind Veranstaltungen rund um das Wahrzeichen des Felsbergs geplant.

Helmut Lechner, Beauftragter des englischen Investors Brian Brennan, begrüßte seine Gäste mit einem Glas Cognac aus der Lautertaler Partnergemeinde Jarnac. Mit einem Rückblick in die Geschichte ließ er die Vergangenheit der Felsenmeer-Attraktion aufleben.

In den Anfängen ein Holzturm

Schon 1891 habe die Darmstädter Sektion des Odenwaldklubs (OWK) auf dem 514 Meter hohen Felsberg einen Holzturm errichtet. 1902 sei dann der heutige Steinbau entstanden und dem Darmstädter Oberbürgermeister und OWK-Vorsitzenden Christian Karl Ohly gewidmet worden.

Das aus dem "romantisierenden Historismus des 19. Jahrhunderts" heraus entstandene Werk habe fortan den Wanderern als Aussichtsplattform gedient. Von hier aus könne man bei klarer Sicht den Donnersberg im Pfälzischen Wald erkennen, sehe die Skyline von Frankfurt, überblicke Ried und Bergstraße und im Süden und Osten den Mast des Krehbergs und des Kaiserturms.

Vom Militär zweckentfremdet

Bis 1937 habe es sogar einen an schönen Wochenenden geöffneten Kiosk gegeben. Leider sei der Turm während des Zweiten Weltkrieges für militärische Vorhaben zweckentfremdet und in den fünfziger Jahren eine Sendeanlage errichtet worden. Der Ausbau dieser Anlage habe zur Sperrung des Turms geführt. Die Last der Sendereinrichtung mit den Richtfunkantennen und der Wind habe sich damals gefährlich auf die Statik ausgewirkt. Eine Sanierung hätte den OWK etwa 300 000 Mark gekostet, weshalb der Turm 1993 an die Familie Reuters verkauft wurde. Diese habe dann den Abbau der Sendeanlage betrieben und eine Teilsanierung vorgenommen.

Vor zwei Jahren hätten Brian Brennan und sein Sohn Sean dann das Kulturdenkmal erworben und seitdem viel Geld in seine Sanierung gesteckt.

So wären Teile der Treppen im Innenraum des 27 Meter hohen Turms sowie die Zwischenpodeste erneuert worden. Auch hätten neue Stromleitungen und die elektrischen Anlagen saniert werden müssen.

Ein Leuchtturm beim Lärmfeuer

Nun neigten sich die aufwändigen Arbeiten aber dem Ende zu. Bei der Lärmfeuer-Veranstaltung Anfang April seien vom Ohlyturm aus bereits Lichtzeichen gesetzt worden und erstmals hätten etwa 30 Besucher "auf eigene Verantwortung" den Turm bestiegen.

Im Sommer sei eine Lesung zusammen mit der Bürgerstiftung unterhalb des Bauwerks geplant, das auf dem letzten Zipfel der Reichenbacher Gemarkung steht.

Nach der Fertigstellung soll das Kulturdenkmal allen Besuchern wieder zugänglich gemacht werden. Dazu hofft Lechner auf die Unterstützung und Zusammenarbeit mit dem Felsenmeer-Informationszentrum (FIZ). Ihm schwebt vor, dass der Ohlyturm als zweite Außenstelle nach der "Seegerhüte" von den Felsenmeerführern betreut wird.

Den Odenwaldklub und den Verschönerungsverein Reichenbach lud er abschließend zu einer gemeinsamen Wanderung auf den Felsberg und zur Besteigung des Turms ein. he

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