Politik - Die Bergsträßer Grüne Heidi Besas wurde in den Bundesfrauenrat ihrer Partei gewählt

Kampf gegen rituelle Gewalt an Frauen

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Heidi Besas

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Bergstraße. Heidi Besas, Grüne aus dem Kreis Bergstraße, wurde bei der Landesmitgliederversammlung ihrer Partei in den grünen Bundesfrauenrat gewählt. Der Rat koordiniert die frauenpolitische Arbeit zwischen den Gremien der Bundespartei, den Fraktionen und den Landesverbänden.

Bereits seit 1983 macht Heidi Besas engagiert Frauenpolitik auf lokaler, nationaler und internationaler Ebene. 1998 ist sie Mitbegründerin des international tätigen Vereins FORWARD-Germany e.V., der sich zur Aufgabe gemacht hat, eine besonders schwere Form von ritueller Gewalt an Frauen und Mädchen zu bekämpfen. Dabei handelt es sich um die schädliche Tradition der Verstümmelung weiblicher Genitalien. Seit ihrer Rückkehr in die aktive politische Arbeit 2010 engagiert sie sich für die Einrichtung vorbeugender Maßnahmen für gefährdete Mädchen und das Anbieten geeigneter medizinischer Hilfe für Betroffene.

Durch das Engagement von Heidi Besas konnte die Entwicklung von Prävention in diesem Themenspektrum im Koalitionsvertrag zwischen CDU und Grünen festgeschrieben werden - ein Novum auf Länderebene.

Besas begleitet betroffene Frauen mit ihren Familien, sie unterstützt, hört ihnen in ihren Sorgen zu. Dabei sind die Hauptthemen aufenthaltsrechtlicher Art. Wie sich die Anwendung schädlicher Traditionen und andere traumatische Erlebnisse - wie Krieg, Flucht, Zwangsheirat, Vergewaltigung - auf die Frauen und ihre Familien auswirken, ist ihr gut bekannt.

Die grüne Politikerin möchte weiter mithelfen, besonders Frauen und Mädchen mit den unterschiedlichsten kulturellen Hintergründen nicht nur eine bessere Einbindung in unser gesellschaftliches System zu ermöglichen, sondern auch den Dialog mit ihnen zu intensivieren. Welche Chancen und Probleme sich aus den unterschiedlichen Kulturen ergeben, erlebt sie täglich.

"Mit der neuen Koalitionsvereinbarung haben wir richtungsweisende Verbesserungen für die Menschen in Hessen festgeschrieben. Jetzt geht es darum, das geschriebene Wort in Taten umzusetzen. Wir müssen die Kommunen zum einen besser ausstatten, damit sie genau diese Präventionsarbeit umsetzen können und zum anderen - in Richtung Bundesregierung - deren Hausaufgaben einfordern", so Besas.

Im Jahr 2008 forderte Besas mit anderen in Deutschland aktiven Organisationen einen nationalen Aktionsplan gegen weibliche Genitalverstümmelung. Seit dem Jahr 2009 hat Heidi Besas an einer Änderung des Strafgesetzbuchs mitgearbeitet. Ab 2014 gibt es einen neuen Straftatbestand. Der Paragraf 226 a bedroht Menschen, die weibliche Genitalien verstümmeln, mit einer Freiheitsstrafe. red

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