Ilvesheim - Goalball-Mannschaft der Spielvereinigung will im nächsten Jahr wieder angreifen / Neues Outfit von Armin Schmitt Haustechnik

Einzug in die Bundesliga verpasst

Von 
Klaus Neumann
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Das Goalball-Team in Aktion: Daniel Arendar wirft, die Mannschaft verteidigt. Die Ilvesheimer und ihrer Trainerin Jessica Bahr. Spendenübergabe mit (v.l.): Doris Merrill, Petra Feuerstein (beide SpVgg-Vorstandschaft), Jessica Bahr, Marco Seeger, Daniel Arendar, Armin Schmitt Stephanie Liebers und Sebastian Müller.

© Schule/neu

Die Goalball-Mannschaft der Spielvereinigung (SpVgg) 03 Ilvesheim hat den Einzug in die Bundesliga beim Qualifikationsturnier in Marburg verpasst. Das Team der blinden Spieler bleibt dennoch am Ball. "Wir greifen im nächsten Jahr wieder an", zeigte sich Trainerin Jessica Bahr nach der verpassten Chance kämpferisch. Bei ihrem ersten Turnier sah die neugegründete Mannschaft gar nicht so schlecht es. Zwar gab es drei Niederlagen und nur ein Unentschieden. Doch die Ilvesheimer Truppe hörte auch viel Lob und bekam eine Menge Tipps. Unterstützung wurde signalisiert. So könnte der Traum von der Bundesliga im nächsten Jahr Realität werden.

Nachdem im Frühjahr 2016 die Goalball-Schulmannschaft der Schloss-Schule bei Jugend trainiert für Paralympics den zweiten Platz erreicht hatte, gründete die Schule eine Vereinsmannschaft. Ziel war die Bundesliga, weil diese einen Spielbetrieb garantiert. Darunter gibt es keine Liga. Die Regularien erforderten die Zugehörigkeit zu einem Verein. Bei der Spielvereinigung Ilvesheim rannten die Goalball-Protagonisten offene Türen ein. Eine Kooperation zwischen der Schule und der Spielvereinigung war die Basis für die Spielberechtigung und die Teilnahme an der Qualifikation.

Wer hat Interesse?

Die Spieler Marco Seeger, Sebastian Müller, Nico Gamber, Daniel Arendar und Atilla Azgin müssen im Training und bei Freundschaftsspielen an ihrer Technik arbeiten und dabei auch noch fit bleiben. Montags wird von 18.30 bis 20 Uhr in der Halle der Schloss-Schule trainiert. An den Trainingseinheiten sowie am Spiel können sich auch sehende Sportler beteiligen. Ein Nichtbehinderter ist pro Mannschaft zugelassen, allerdings mit Augenbinde. Wer daran Interesse hat, der kann sich mit der Geschäftsstelle der Spielvereinigung Ilvesheim (Telefon 0621/494162, E-Mail: spvgg03ilvesheim@aol.com) in Verbindung setzen. Zusätzlich wird in der Schule noch eine Goalball-AG angeboten. Gespielt wird donnerstags in der Zeit von 15.45 bis 17.15 Uhr.

Die Starthilfe kam von der Spielvereinigung, das erforderliche bundesligataugliche Outfit von der Armin Schmitt Haustechnik GmbH. Chef Armin Schmitt hoffte bei der offiziellen Übergabe der neuen Ausrüstung, dass das Team im nächsten Jahr das große Ziel erreicht. Beim gestrigen Turnier ließ der Firmeninhaber obendrein seine Auszubildenden mit Augenbinde teilnehmen. Die Spielvereinigung zeigte sich bei diesem Vergleich als Herr im Haus und siegte mit 5:0. Das Turnier gewann Ilvesheim 1 vor Neuwied 1 und den Azubis der Firma Schmitt.

Die Armin Schmitt Haustechnik GmbH engagiert sich seit 2009. Für Tore, eine Anzeigetafel oder auch eine Schaukel zückte das Unternehmen schon den Geldbeutel. Direktorin Stephanie Liebers lobte das Engagement des Eppelheimer Unternehmens. Es sei mehr als Sponsoring, so die Pädagogin.

Goalball ist die weltweit beliebteste Ballsportart für Menschen mit Sehbehinderung und seit 1976 paralympisch. Das Ziel des Spiels besteht darin, einen 1250 Gramm schweren Klingelball in das gegnerische Tor zu werfen. Dabei stehen sich die beiden Mannschaften, die aus jeweils drei Spielern bestehen, auf einem 9 x 18 Meter großen Spielfeld gegenüber. Die Tore sind neun Meter breit und 1,30 Meter hoch. Ein Spiel dauert zweimal zwölf Minuten. Alle Spieler auf dem Feld tragen lichtundurchlässige Brillen. Der Hartgummiball, in dessen Inneren Glöckchen zur akustischen Wahrnehmung sind, muss flach über den Boden geworfen werden. Führt eine Mannschaft im Verlauf des Spiels mit zehn Toren Vorsprung, wird das Spiel sofort beendet.

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