Mit dem Ärztehaus-Projekt auf dem Gelände des ehemaligen Hotels "Zur Pfalz" geht es zügig voran. Die planungsrechtlichen Vorbereitungen sind abgeschlossen, wenn der Gemeinderat - wie von der Verwaltung beantragt - heute Abend den Bebauungsplan endgültig verabschiedet.
Wie mehrfach berichtet, entsteht das Ärztehaus auf dem Gelände der "Pfalz" westlich und östlich der B 3 in Höhe Ladenburger bzw. Römerstraße. "Die Stellung der Gebäude wird wie ein Tor wirken", schwärmt die Verwaltungsvorlage von dem Effekt für die Stadteingangs-Gestaltung.
Für die Ostseite, das Hotelgebäude, ist planungsrechtlich bereits alles unter Dach und Fach. Hier gilt der B-Plan "Schillerstraße/B3". Allerdings bedarf die Planung für die Gebäudehöhe einer - so die Vorlage - "geringfügigen Befreiung". Anders sieht es im Westen aus, wo bislang nur ein kleines Gebäude steht, vor allem aber ein großer Parkplatz liegt, insgesamt rund 1300 Quadratmeter. Für seine Bebauung muss der B-Plan mit dem urwüchsigen Namen "Sautrieb vor dem Heidelberger Tor" aus dem Jahre 1965 ersetzt werden.
Tiefgarage als Rückhaltebecken
Die "erste Lesung" des neuen B-Planes fand am 17. Dezember statt, danach wurde er einen Monat lang öffentlich ausgelegt. Manchem Zeitgenossen wurde dabei übrigens erstmals bewusst, dass hier neben Praxen auch Wohnungen geplant sind.
Bürger konnten bei der Offenlage Anregungen und Änderungswünsche vorbringen, aber auch die sogenannten "Träger öffentlicher Belange", sprich Behörden, 19 an der Zahl.
Für den weiteren Fortgang relevant war kurioserweise nur die Stellungnahme des Wasserwirtschaftsamtes. Das neue Gebäude, so dessen Forderung, müsse der Tatsache Rechnung tragen, dass es bei einem 100-Jahres-Hochwasser in einem Überschwemmungsgebiet liege.
Durch die geplante Versiegelung des Geländes gehe Rückhalteraum für mögliche Wassermassen verloren. Folge: Die Bauherren müssen die Tiefgarage so konzipieren, dass sie im Notfall geflutet werden kann, um das Wasser aufzunehmen.
Geländeaustausch mit der Stadt
Angesicht der problemlosen Vorgeschichte empfiehlt die Verwaltung Zustimmung. Eingehend stellt sie die Vorteile für Schriesheim heraus - stadtplanerisch ("ein neuer attraktiver Stadteingangsbereich"), aber auch gesellschaftspolitisch ("für alle Altersgruppen eine wichtige Rolle").
Aus diesem Grunde zeigt sich die Verwaltung auch in einer Detailfrage flexibel. So ist sie bereit, den Investoren für 116 000 Euro 265 Quadratmeter südlich des Hotels zu verkaufen, die für die Umsetzung von deren Planung notwendig sind. Im Gegenzug erhält sie von den Investoren für 31 000 Euro einen Geländestreifen, der zur Herstellung eines Gehweges entlang der B 3 notwendig ist. So ist garantiert, dass an der dortigen Ampel genug Fläche für wartende Passanten zur Verfügung steht.
Der Weg zum 1. Spatenstich
17. Dezember 2014: Gemeinderat beschließt Bebauungsplan-Entwurf und anschließende Offenlage.
15. Januar bis 16. Februar 2015: Offenlage mit Gelegenheit zu Anregungen und Beschwerden.
25. März 2015: Satzungsbeschluss über den Bebauungsplan. -tin
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