Ballettabend: Bravo-Rufe und Szenen-Applaus für Heide Heidts Ensemble im Bürgerhaus

Die Puppenfee begeistert das Publikum

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Barbara Treichel

Viernheim. Einen bezaubernden Ballettabend in drei Teilen schenkte die Ballettschule Heide Heidt einem begeisterten Publikum im Bürgerhaus, das nicht mit Bravo-Rufen und Szenenapplaus bei den Tanzszenen und dem Handlungsballett "Die Puppenfee" sparte.

Die Jüngsten gestalteten den ersten Teil des Abends, "In einem Blumengarten". Eine Gärtnerin pflegte zarte Rosen, die nach Beethovens Musik zu blühen und zu tanzen anfingen. Kesse Sonnenblumen zeigten einen frechen Cancan und zarte Schmetterlinge flatterten über die große Bühne während Seerosen, ebenfalls in duftigen Tütüs, klassisches Ballett boten. Einen richtigen Trubel gab es bei der "Geburtstagsparty". Da steppte zwar nicht der Bär, sondern der Party Service, lustige Zwerge und verführerische Pralinen ließen rhythmisch genau aufeinander abgestimmt die Steppschuhe klappern. Eine Truppe von Piraten präsentierte anschließend dem Geburtstagskind einen hinreißenden, temperamentvollen Tanz, der ebenfalls mit Szenenapplaus bedacht wurde. Und dann ging erst so richtig die Post ab. Heiße Stimmung herrschte auf der Bühne.

In gekonnten Formationen wurde Hipp-Hopp, Jazz- und Discotanz nach Hits der Großen der Rock- und Popkultur wie zum Beispiel von Janet Jackson, Madonna, Rihanna, Petey Pablo oder Britney Spears getanzt, das war Jugend und Lebensfreude pur. Nach der Pause wurde erstmals in der Tradition der Heide-Heidt-Ballettabende ein vollständiges Handlungsballett aufgeführt: "Die Puppenfee" nach der Musik von Josef Bayer. Obwohl eine Choreographie-Vorgabe existiert, verstand es Heide Heidt mit eigenen Ideen das erstmals 1888 aufgeführte Divertissement in einem Akt völlig zu entstauben und einfühlsam auf ihre Schülerinnen abzustimmen. In einem Puppenladen waren Puppen ausgestellt, die vom Ladenbesitzer und seinem zartgliedrigen Gehilfen der Kundschaft präsentiert wurden.

Dabei waren ein hübsches Puppenmädchen und ein niedliches Tiroler Paar, eine sprechende Babypuppe, die sogar Mama und Papa sagen konnte, eine zarte Chinesin und Japanerin, temperamentvolle Spanierinnen und ein über die Bühne wirbelnder Harlekin. Alle Charakterpuppen zeigten in anspruchsvollen Solotänzen der Kundschaft im Puppengeschäft ihr tänzerisches Können. Außerdem trommelte eine lustige Gruppe von Hasen bei ihrem Tanz und im großen Finale verzauberten noch einmal alle Ensembletänzer das begeisterte Publikum.

Doch die Hauptperson war die Puppenfee (Marie Dingert), die im Spitzentanz - wie fast alle Puppen auch - ausgefeiltes, anmutiges und spannungsgeladenes klassisches Ballett bot. Und wie bei den Ballettabenden von Heide Heidt üblich, kamen zum Schlussapplaus noch einmal alle Schülerinnen mit Heide Heidt und ihren Assistenten Elke Hammer, Rudi Himmel und Beatrix Busalt-Müller bei nicht enden wollenden Beifall auf die Bühne.

Damit zollten die Zuschauer den Tänzerinnen für ihre Leistungen hohe Anerkennung wohl aber auch den Musikpädagogen für ihre investierte Liebe und Geduld bei der Einstudierung. Es war wieder ein Ballettabend, der eindrucksvoll die Vielseitigkeit der Ballettschule von Heide Heidt präsentierte. Nicht nur auf die wichtige klassische Grundausbildung legt sie Wert.

Immer den Trend erfasst, werden Schülerinnen und Schüler aller Altersgruppen ebenso in Stepptanz und allen modernen Tänzen ausgebildet. Die gelungene Dekoration war von Corinna Knapp und Schülerinnen der Samstagsgruppe gestaltet worden, die Technik lag in bewährten Händen von Michael Gustke. Die Eltern der Schülerinnen hatten die hübschen Kostüme bereitgestellt.

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