Viernheim. "Gemessen an den Mitgliedern ist es nur ein kleiner Verein, der aber über eine riesige Strahlkraft verfügt". Sparkassendirektor Jürgen Schüdde brachte bei der Ausstellungseröffnung zum 30. Geburtstags des Lernmobils den Zustand des Vereins auf den Punkt.
Was die hauptamtlichen und ehrenamtlichen Akteure in den vergangenen Jahrzehnten geleistet haben, das ist in der Sparkassenfiliale Schulstraße noch gut zwei Wochen auf mehreren Plakatwänden zu sehen. Schüdde hatte aber nicht nur lobende Worte mitgebracht, sondern auch eine Spende über 2000 Euro als Geschenk. "Schon mein Vorgänger Hans Adler stand hinter den Zielen des Lernmobils. Die Sparkasse Starkenburg und die Sparkassenstiftung haben seither über 300 000 Euro zur Verfügung gestellt. Für die kommenden fünf Jahre haben wir zudem 60 000 Euro zugesagt", stellte der Vorstandsvorsitzende weitere Hilfe in Aussicht.
Besonders nachhaltig ist das Bildungszentrum im Haus am Schlangenpfad, das von der Sparkasse für den Unterricht und Vereinstreffen zur Verfügung gestellt wird. Als Vorstandsmitglied des Förderbands konnte sich Dieter Rihm für die großzügige Unterstützung nur herzlich bedanken. "Das bezieht natürlich die Möglichkeit mit ein, unsere Jubiläumsausstellung hier präsentieren zu dürfen. Ein Dankeschön geht natürlich auch an die zahlreichen Menschen, die das Lernmobil in den vergangenen Jahren begleitet und unterstützt haben. Ich hoffe, dass das auch in Zukunft der Fall sein wird", sieht Rihm die Arbeit des Vereins noch lange nicht abgeschlossen.
Ein Mann der ersten Stunde
Zu den Leuten der ersten Stunde gehört Norbert Hofmann. Der ehemalige Erste Stadtrat, ehemalige Bürgermeister und Landrat a. D. musste damals zusammen mit den Initiatoren Dr. Brigitta Eckert und Dr. Gerd Baltes dicke Bretter bohren. Was einmal aus der Interessengemeinschaft arbeitsloser Lehrer werden würde, war allerdings nicht abzusehen.
"Wie alles begann und was daraus wurde? Wie eine visionäre Ahnung zu praktiziertem Wissen wurde? Wie der TiB zur Keimzelle des Lernmobils wurde? Auf all' diese Fragen gibt diese Ausstellung Antworten", ermunterte Hofmann zu einem Rundgang durch die Schalterhalle der Sparkassenfiliale.
Nicht zu sehen seien allerdings das große Engagement, das Herzblut und die strapazierten Nerven, die im Lauf der Jahre in die außergewöhnliche Idee investiert wurden. "Das Lernmobil ist heutzutage ein höchst anerkannter Bildungsträger in der Region. Wenn es ihn nicht gäbe, müsste man ihn erfinden", lobte das Gründungsmitglied das aktuelle Renommee des Vereins.
Was ursprünglich als Beschäftigungstherapie für arbeitslose Lehrer gedacht war, wurde durch die Unterstützung der Stadt Viernheim schnell zu einem Erfolgsmodell, das in der Region mittlerweile seinesgleichen sucht.
"Nicht ohne Grund ist das Lernmobil auch in anderen Städten und Gemeinden der Nachbarschaft tätig", sieht Hofmann für die Zukunft genügend Potenzial. JR
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