Weitere fünf Vollzeitstellen ab 2017 für Betreuung

Viernheim. Die Stadtverordnetenversammlung wird am Donnerstag voraussichtlich nicht viel zu meckern haben: Das Forum der Senioren (FdS), ein Eigenbetrieb der Stadt, schließt mit einem Plus von 110 000 Euro für das Jahr 2015 ab. Dies ist vom Wirtschaftsprüfer so festgestellt. Auch der Wirtschaftsplan für 2017, den die Stadtverordneten beschließen sollen, rechnet mit einem - allerdings niedriger ausfallenden - Jahresüberschuss von etwa 55 000 Euro.

Der Hintergrund sind Auswirkungen von Gesetzesänderungen, erklärten Bürgermeister Matthias Baaß und der Leiter des FdS, Jürgen Hoock gestern. Das Pflegestärkungsgesetz II ermöglicht es, im Bereich Betreuung und Pflege fünf Stellen mehr zu schaffen und wird auch für die Refinanzierung dieser Stellen sorgen, so Hoock. Allerdings legt der Gesetzgeber auch einen stärkeren Schwerpunkt auf die ambulante Pflege älterer Menschen durch die Neu-Einführung von "Pflegegraden" und eine neue Begutachtungsrichtlinie. Inwieweit dies Auswirkungen auf die Belegungszahlen des FdS hat, ist noch unklar, sagte Baaß.

Einziges Pflegeheim am Platz

Der Bürgermeister ist Vorsitzender der Betriebskommission für das Pflegeheim mit 154 vollstationären Plätzen, das derzeit voll ausgelastet ist - aber nur eine kleine Warteliste führt. In der Stadt ist es das einzige Pflegeheim. Das FdS unterhält auch 24 betreute Wohnungen. Derzeit gibt es keine Erweiterungspläne. Die Innenrenovierung geht weiter, hierfür sind Mittel im Wirtschaftsplan für 2017 eingestellt. Das Haus solle auch dem Umland gegenüber konkurrenzfähig bleiben. Der Bau einer Photovoltaik-Anlage auf dem Dach des FdS soll voraussichtlich ebenfalls im kommenden Jahr die Energiebilanz der Einrichtung weiter verbessern: Nachdem bereits seit zwei Jahren ein eigenes Blockheizkraftwerk sein "Scherflein" zur Stromversorgung beiträgt, ist auch dieser mittelfristige Einspareffekt sehr willkommen, erklärten Baaß und Hoock übereinstimmend. Sie wollen vermeiden, dass eventuell notwendige Sparrunden zulasten von Mitarbeitern oder Bewohnern gehen.

Der viel beschworene Notstand bei Pflegefachkräften gehe an Viernheim noch vorbei, sagte Hoock. Die zwölf Ausbildungsplätze konnten wieder besetzt werden, und die meisten Nachwuchskräfte würden direkt übernommen. Bei Pflegehelfern sei es schwieriger, geeignete Mitarbeiter zu finden. Die Betreuungsassistenten, die seit 2015 dank des Pflegestärkungsgesetz I im FdS eingestellt wurden, hätten sich bewährt, hier arbeiten zehn Frauen und Männer mit nicht-pflegerischer Ausbildung auf Teilzeitstellen und sorgen für eine Entlastung der drei Mitarbeiter des Bereichs Sozialen Betreuung. "Bei uns ist immer was los", freute sich Baaß.