Filmfestival - Streifen beschäftigen sich mit dem Älterwerden und den Generationen / Vorstellungen im Bürgerhaus, in St. Michael und St. Hildegard

Zwei Kirchen werden in Kinosäle verwandelt

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Matthias Baaß (3. v. l.) freut sich , dass das Festival der Generationen von mehreren Organisationen unterstützt wird.

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Viernheim. Es gab nur zufriedene Gesichter, als die Viernheimer Organisatoren gestern im Magistratszimmer die Aktivitäten des Festivals der Generationen präsentierten. Bürgermeister Matthias Baaß zeigte sich begeistert, dass sich zu diesem übergreifenden Thema gleich so viele Gruppen zusammengetan haben. "Durch die Filmvorführungen bieten sich darüber hinaus zahlreiche Möglichkeiten für Betroffene und Anhänger zum Austausch" lobt das Stadtoberhaupt die zu erwartende Nachhaltigkeit der Aktionstage.

Das Besondere an der Viernheimer Variante des Festivals ist die Tatsache, dass die drei Filme nicht im Kino, sondern bei freiem Eintritt in den Kirchen St. Michael und St. Hildegard sowie im Bürgerhaus gezeigt werden. Pfarrer Angelo Stipinovich musste nicht lange überlegen, als das Projekt an ihn herangetragen wurde. "Unser pastorales Thema lautet derzeit 'Wachsen und Reifen ein Leben lang', was die älteren Generationen natürlich einschließt", sieht der Priester die Problematik auch bei der Kirche gut aufgehoben. Dass Kirchen dabei zum Kinosaal werden stört Stipinovich überhaupt nicht, heißt es doch in der Heiligen Schrift "die Hirten müssen den Stallgeruch der Schafe annehmen."

Deshalb ist der Streifen "Sein letztes Rennen" mit Dieter Hallervorden in einer weniger komischen Rolle am Donnerstag, 9. Oktober um 18.30 Uhr in der Michaelskirche zu sehen. Im Anschluss besteht die Möglichkeit zum Gespräch mit Dr. Christoph Rott vom Institut für Gerontologie in Heidelberg. Tags darauf wird in der Hildegardkirche der Film "Vergiss mein nicht" gezeigt. Für eine Diskussionsrunde konnte der Regisseur des Films, David Sieveking gewonnen werden, der den Streifen nach Erfahrungen im eigenen familiären Umfeld gedreht hat.

Den Auftakt der Filmtage für Jung und Alt macht am 8. Oktober um 18.30 Uhr im Bürgerhaus der Film "Und wenn wir alle zusammenziehen", der sich mit Wohnformen der Gegenwart und der Zukunft beschäftigt. Maritta Kätzel ist Bewohnerin eines Mehrgenerationenhauses in Kassel und wird nach dem Abspann über Erfahrungen berichten und auch gerne Fragen beantworten. Dass sich in Viernheim die passenden Organisationen zusammengefunden haben, unterstreicht die Aussage von Eberhard Schmitt-Helfferich. "Als wir die von uns ausgewählten Filme mit denen der Kirchengemeinde St. HiMi verglichen haben gab es vollkommene Übereinstimmung", freute sich der städtische Seniorenberater zu Beginn der Zusammenarbeit über den gleichen Geschmack.

Dass man bewusst an außergewöhnliche Orte geht, ist ebenfalls ein Teil der gemeinsamen Philosophie. "Die Angebote richten sich nicht nur an die Mitglieder der älteren Generationen, sondern auch an deren Angehörige, die sich bei dieser Gelegenheit über Möglichkeiten und Alternativen zum Leben im Alter informieren können", hofft Schmitt-Helfferich auf regen Austausch.

Mit im Boot beim Filmfestival der Generationen sind noch der Verein Wohnen 60 plus in Viernheim, der Arbeitskreis Altenhilfe Viernheim, das Demenznetz Viernheim und der Kreisseniorenbeirat Bergstraße. JR

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