Eishockey - Achte Mannheimer Niederlage in Serie ist eine der äußerst unnötigen Sorte / Meister lässt im ersten Drittel zu viele Chancen liegen

Adler verzweifeln an DEG-Keeper Niederberger

Von 
Thomas Schulz
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Adler Jon Rheault vergibt freistehend vor Düsseldorfs überragendem Schlussmann Mathias Niederberger.

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Düsseldorf. 109 Sekunden vor Schluss war der Traum von der Wende für die Adler Mannheim ausgeträumt. Beim Stande von 0:2 und in Überzahl hatte Adler-Trainer Greg Ireland Torhüter Dennis Endras zugunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis genommen, doch der Schuss ging nach hinten los. Rob Collins beförderte den Puck zum 3:0 (1:0/1:0/1:0) in den verwaisten Adler-Horst und machte für die Rot-Weiß Blauen die achte Niederlage in Folge perfekt.

Sieben Siege am Stück hatte die Düsseldorfer EG gefeiert, bevor am vergangenen Sonntag der aufstrebende ERC Ingolstadt mit einem 8:4 in der Landeshauptstadt von Nordrhein-Westfalen dem Team von Trainer Christof Kreutzer das Stop-Schild zeigte. Der Rather Dome als Omen für das Ende von Serien? Darauf hofften jedenfalls die Adler. Schließlich war der inzwischen auf den fünften Platz abgerutschte amtierende deutsche Meister mit sieben Niederlagen in Folge, bei denen lediglich einer von 21 möglichen Punkten geholt werden konnte, zum Tabellen-Dritten gereist.

Dabei musste Trainer Greg Ireland neben den langzeitverletzten Denis Reul, Jamie Tardif und Marcel Goc auch auf den an Grippe erkrankten Glen Metropolit verzichten. Daniel Richmond und Mathieu Carle hingegen hatten einen Virus überwunden und standen der Abwehr wieder zur Verfügung.

Diese bekam jedoch zunächst gar nicht viel zu tun. Die Adler präsentierten sich wild entschlossen, ihre Misserfolgssträhne zu beenden, und flogen zu Beginn regelrecht über das Eis. Schon nach 28 Sekunden musste DEG-Keeper Mathias Niederberger einen Schuss von Andrew Joudrey entschärfen. Der 31-Jährige war im ersten Drittel auffälligster Akteur und hatte schon in der dritten Minute die nächste Chance.

Düsseldorf kam teilweise gar nicht aus dem eigenen Drittel heraus. Lediglich bei einem Schuss von Tim Schüle musste Adler-Schlussmann Dennis Endras sein Können unter Beweis stellen (7.).

Ansonsten war es nahezu ein Spiel auf ein Tor, immer wieder hieß es Mannheim gegen Niederberger. Rheault und Richmond scheiterten in Überzahl (10.) ebenso am starken Düsseldorfer Torwart wie Hospelt (13.). Es war blanke Ironie, dass das Tor dann auf der anderen Seite fiel. Lewandowski zog fast von der blauen Linie einfach mal ab und erwischte Endras dabei auf dem komplett falschen Fuß (15.).

Wer weiß, wie sich das Spiel danach ohne die Schiedsrichter entwickelt hätte. Markus Schütz und besonders Gordon Schukies trafen Entscheidungen, von denen sich die DEG nicht ganz zu Unrecht benachteiligt fühlte. Plötzlich flogen die Fäuste, in der Halle tobten die Fans und die Adler ließen sich hinreißen. Erst unterlag Bittner im Boxkampf Strodel, dann endete eine Schlägerei zwischen Raedeke und Preibisch remis.

In dessen Folge mussten allerdings auch Richmond und Hospelt auf die Strafbank, wofür sich Tim Schüle bei fünf gegen drei mit dem 2:0 bedankte (34.). Mannheim aber steckte nicht auf. Rheault (38.) und Hecht (40.) tauchten frei vor Niederberger auf. Doch wieder blieb der DEG-Keeper Sieger.

Im Schlussdrittel schwanden bei den Adlern dann die Kräfte. Zwar hatten Niki Goc (46.) und Sinan Akdag, der in der 48. Minute einen Hecht-Schuss an den Pfosten abfälschte, den Anschlusstreffer nochmal auf dem Schläger. Doch am Ende blieb nichts außer Frust im Gepäck für die Reise nach Graubünden.

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