Sinsheim. Wojtek Stachowiak hatte für die Jungadler schon häufig getroffen. Der gebürtige Pole, der seit dieser Saison für die deutsche U-18-Nationalmannschaft spielberechtigt ist, schnürte in der Deutschen Nachwuchsliga (DNL) bereits einen Doppelpack - aber drei Treffer in einem einzigen Spiel? Das hatte der 17-Jährige bislang noch nicht geschafft. Bis zum 7. Januar 2017, bis zum DNL-Rekordspiel vor 11 889 Zuschauern in der Rhein-Neckar-Arena, bis zum umjubelten 8:0 (3:0, 4:0, 1:0)-Sieg gegen den EC Bad Tölz.
Mit einem Hattrick in nicht einmal 23 Minuten führte Stachowiak die Mannschaft von Trainer Frank Fischöder zum Erfolg gegen den Tabellenzweiten, dem die Blau-Weiß-Roten gestern in der Nebenhalle der SAP Arena - diesmal vor 121 Fans - ein 2:3 (0:1, 1:1, 1:0, 0:1) nach Verlängerung folgen ließen. Stachowiak rettete den Jungadlern mit seinem 2:2 (54.) aber immerhin einen Punkt.
1:0 nach elf Sekunden
"Wir haben am Samstag sehr gut angefangen", sagte der Mann mit der Rückennummer 12 - und untertrieb mit dieser Aussage maßlos. Nach nur elf Sekunden schlug Stachowiak zum ersten Mal zu. Seinem 1:0 ließ er die Tore zum 3:0 (16.) und 4:0 (23.) folgen. Luca Gläser (7.), Bastian Eckl (30./37.), Tobias Möller (38.) und Pierre Preto (55.) schossen die weiteren Treffer für die in allen Belangen überlegenen Mannheimer.
Obwohl für die Jungadler viel auf dem Spiel stand - Tabellenführer Köln ist enteilt, allerdings haben die Blau-Weiß-Roten einige Partien weniger absolviert als die Konkurrenz -, konnte Stachowiak das Drumherum im Vorprogramm des DEL Winter Game genießen. "Hier dabeigewesen zu sein, war für uns alle etwas Besonderes. Uns wurde im Vorfeld gesagt, dass bei unserem Spiel vielleicht 5000 Zuschauer im Stadion sein werden. Dass es fast 12 000 waren - einfach unglaublich."
Während die Bayern nicht zu ihrem Spiel fanden, trumpfte vor allem der erste Mannheimer Angriff auf. Stachowiak, Gläser und Bastian Eckl waren nicht zu stoppen - dabei spielt das Trio erst seit sechs Partien, seit der Verletzung von Samuel Soramies bei der U-20-WM in Bremerhaven, in einer Reihe. "Bastian und ich sollen Tore schießen, Luca legt sie uns auf", erklärte Stachowiak die recht einfache, allerdings sehr gut funktionierende Aufgabenverteilung.
Auch Enrico Salvarani strahlte. Der Torhüter feierte einen Zu-Null-Sieg, mit dem Shutout setzte er dem perfekten Tag die Krone auf. "Es war überragend, vor so vielen Fans zu spielen - für mich als gebürtigen Mannheimer war das etwas Besonderes", betonte der 18-Jährige, der trotz der großen Kulisse kühlen Kopf zwischen den Pfosten bewahrte.
Dass es für die Jungadler am Ende sogar ein Spaziergang wurde - Gäste-Trainer Rick Böhm nahm nach knapp 30 Minuten seinen Sohn Michael aus dem Tor und brachte Mirko Davi - hätte Salvarani nicht zu träumen gewagt: "Selbst nach dem 3:0 habe ich befürchtet, dass die Tölzer zurückkommen können." Doch dann machte Stachowiak mit dem 4:0 seinen Hattrick perfekt.
Drittelergebnisse: 3:0, 4:0, 1:0.Die Jungadler: Salvarani - C. ...
Drittelergebnisse: 3:0, 4:0, 1:0.
Die Jungadler: Salvarani - C. Eckl, Kremer; Mass, Möller; Seider, Nijenhuis; Ewald, Hermann - Stachowiak, Gläser, B. Eckl; Valenti, Bernhardt, Fischer - Benzler, Preto, Lutz; Henn, Schulz, Bauhof.
Tore: 1:0 Stachowiak (0:11), 2:0 Gläser (6:52), 3:0 Stachowiak (15:44), 4:0 Stachowiak (22:23), 5:0 B. Eckl (29:30), 6:0 B. Eckl (36:51), 7:0 Möller (37:29), 8:0 Preto (54:18).
Schiedsrichter: Sascha Westrich.
Zuschauer: 11 889.
Strafminuten: Jungadler 22 - Bad Tölz 16.
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