Fußball - Zweitligist SV Sandhausen trennt sich nach wenigen Tagen vom ungewöhnlichen Banden-Werbepartner, einem Eroscenter aus Heidelberg

Mit dem "Bienenstock" zu sehr im Rampenlicht

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Stefan Skolik
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Blick nach unten: Die Sorgen von SVS-Trainer Alois Schwartz sind nach der Niederlage beim TSV 1860 München noch größer geworden.

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Sandhausen. Als die Wellen der medialen Aufmerksamkeit über dem Klub zusammenzuschlagen drohten, warf der SV Sandhausen den Notanker: "Einvernehmlich" beendete der Fußball-Zweitligist gestern die Zusammenarbeit mit seinem ungewöhnlichen Werbepartner, dem Eroscenter "Bienenstock" in Heidelberg. "Der SVS ist zu diesem Entschluss gekommen, da die mediale Plattform, die diesem Thema zuletzt gegeben wurde, unangemessen hoch war", teilte der Verein mit.

Man befürchte, "dass das zuletzt aufgekommene, zu große Medieninteresse vom Wesentlichen, dem Saisonziel Klassenerhalt, zu sehr ablenkt", heißt es in der Vereinserklärung weiter. Offenbar haben die Verantwortlichen beim Zweitligisten das - auch internationale - Interesse an der ungewöhnlichen Kooperation nun in vollem Ausmaß zu spüren bekommen.

"Wir haben viele Anrufe bekommen und Anfragen unzähliger Medien", berichtete Vereinspräsident Jürgen Machmeier von turbulenten Tagen. Der Bauunternehmer, dessen Leidenschaft "sein" SV Sandhausen ist, zögerte nicht allzu lange und suchte das Gespräch mit dem Eroscenter-Betreiber, um den nur wenige Tage alten Vertrag aufzuheben. "Wir waren der Meinung, dass es besser ist, jetzt Ruhe reinzutragen", wollte er eine volle Konzentration auf die sportliche Arbeit erreichen - und das soll in Zukunft auch weiter so bleiben. "Das war ein Versuch mit einem nicht alltäglichen Partner, das Experiment ist jetzt beendet", sagte Machmeier und schloss einen weiteren Versuch mit dem Eroscenter an der SVS-Bande aus. "Ich fand das Medienecho viel zu groß", so Machmeier, "wir haben noch viele andere tolle Sponsoren."

2:3-Niederlage bei 1860 München

Sportlich gab es gestern Abend den nächsten Nackenschlag. Durch das 2:3 (1:2) beim TSV 1860 München dümpeln die Kurpfälzer nach ihrem fünften Spiel in Serie ohne Sieg weiter im unteren Mittelfeld. Christopher Schindler (11.), Sascha Mölders (30.) und Michael Liendl (61./Strafstoß) trafen für 1860, Aziz Bouhaddouz (12.) und Joker Ranisav Jovanovic (72.) für Sandhausen. (mit sid)

Redaktion Planer Neckar-Bergstraße / Redakteur Ladenburg

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