Die Vertiefung des Lampertheimer Altrheins kommt voran. Allerdings nur an drei ausgewählten Stellen: dort nämlich, wo zuvor keine verdächtigen Gegenstände registriert wurden, bei denen es sich im Zweifel um Munition aus dem Zweiten Weltkrieg handeln könnte. Tatsächlich ist es bis zum Ausbaggern der gesamten Altrheinstraße noch ein sehr weiter Weg - wenn er sich denn überhaupt als gangbar erweisen sollte.
Denn das Probeausbaggern beantwortet vorerst nur eine Frage: wie der Schlamm an den drei Teststellen beschaffen ist. Aussagen für das gesamte Gebiet lassen sich damit nicht treffen. Das heißt: Es müssen weitere Probebaggerungen folgen. Zuvor aber muss sichergestellt werden, dass im Altrheinschlamm nicht doch gefährliche Zeitbomben ticken. Dies wiederum kann erst ausgeschlossen werden, wenn Taucher geklärt haben, worum es sich bei den registrierten Metallfunden im Schlick tatsächlich handelt. Allein die Kosten für einen solchen Taucheinsatz werden auf eine halbe Million Euro geschätzt. Die Probebaggerungen - inklusive Lagerung und Entsorgung des ausgehobenen Schlamms - sind da noch gar nicht berücksichtigt.
Wer also am Altrhein wirklich vorankommen will, wird einen Tauchereinsatz befürworten müssen. Dies käme freilich einer Vorentscheidung für die Gesamtinvestition gleich, andernfalls wäre die halbe Million in den Sand respektive Schlamm gesetzt. Dass der Bund gegenüber dem Lampertheimer Altrhein indessen noch ein Einsehen zeigt, womit die Arbeitsgemeinschaft Lampertheimer Altrhein (ALA) beflissen Hoffnung macht, sollte man angesichts dieser Berechnungen vorsichtshalber nicht mit einkalkulieren.
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