Kaiserslautern. "Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne", heißt es bei Hermann Hesse. Auf das Bundesliga-Debüt des neuen FCK-Stürmers Jakub Swierczok beim 0:0 gegen Werder Bremen traf das allemal zu.
Aus der zweiten polnischen Liga war Swierczok - den Lauterns Trainer Marco Kurz nur "Kuba" nennt - in der Winterpause zu den Roten Teufeln gewechselt. Gleich bei seinem ersten Auftritt vor über 40 000 Zuschauern im Fritz-Walter-Stadion verzauberte der 19-Jährige die FCK-Fans. Stets anspielbar, immer in Bewegung, dazu gut im Dribbling und beim Kombinieren: ein echter Gewinn für die Pfälzer.
"Kuba hat das ordentlich gemacht. Er war sehr präsent, mit einigen schönen Abschlüssen", sagte Kurz. Das ersehnte Tor gegen den Tabellenfünften gelang jedoch - trotz mehrerer guter Möglichkeiten - auch dem Polen nicht und die Lauterer Abschlussschwäche aus der Hinrunde setzte sich nahtlos fort.
Swierczok, Tiffert, De Wit, Kouemaha - sie alle scheiterten, trafen Pfosten (44.), Latte (58.) oder Werder-Torwart Tim Wiese (42.). "Das war eines der besten Spiele, das wir in dieser Saison gemacht haben", sagte FCK-Kapitän Christian Tiffert zu Recht. Was jedoch blieb, waren null Tore und mal wieder ein Remis. Seit acht Spielen warten die Pfälzer nun schon auf einen Dreier. Da Nürnberg und Freiburg gewannen, hilft der eine Punkt kaum weiter.
Werder schimpft auf Schiri
Der Trainer und seine Spieler waren dennoch bemüht, die zweifelsfrei starke Leistung gegen Werder hervorzuheben. "Bremen ist ja keine so schlechte Mannschaft, und die haben wir richtig gut bespielt", sagte Außenverteidiger Florian Dick.
Die Gäste aus dem Norden waren mit dem Punkt gar nicht mal unzufrieden. Hatten sie doch auf Schalke (0:5), in München (1:4) und in Mönchengladbach (0:5) zuletzt böse Auswärtsklatschen kassiert. "Ich bin froh, dass heute mal die Null stand", bilanzierte Werder-Kapitän Fritz.
Verärgert waren die Bremer hingegen über Schiedsrichter Robert Hartmann und die 23. Minute. Nach einem Pfosten-Kopfball von Markus Rosenberg wollte FCK-Stürmer Dorge Kouemaha im Fünfmeterraum per Fallrückzieher klären und traf Werders Sebastian Prödl mit voller Wucht im Gesicht. Der Österreicher trug schwere Gesichtsverletzungen davon und musste ausgewechselt werden. "Es ist für mich unverständlich, dass weder der Schiedsrichter noch sein Assistent das als elfmeterreif ansieht. Es gab drei Leute im Stadion, die es nicht gesehen haben. Und die, die am Bierstand waren", klagte der aufgebrachte Bremer Manager Klaus Allofs.
Bei allem Trubel um Schiri Hartmann und die Verletzung von Sebastian Prödl ging ein zweiter zauberhafter (Neu-)Anfang fast unter. Nach über einem Jahr Verletzungspause gab Verteidiger Jan Simunek sein Comeback für die Pfälzer. "Ich kann zwar nicht mehr stehen und habe Krämpfe, aber ich bin sehr froh, dass alles gehalten hat. Ohne die drei Punkte bin ich allerdings nicht ganz zufrieden", sagte der erschöpfte Tscheche. So blieb bei allem Anfangs-Zauber nach Spielende trotzdem der Makel der Torlosigkeit.
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