"Es gibt Momente im Leben eines Sammlers, die besonders sind und das Herz höher schlagen lassen - heute Abend ist ein solcher." Sichtlich stolz und bewegt präsentierte der Schwetzinger Alfred Umhey am Donnerstagabend (Ortszeit) in der neuen Partnerstadt Fredericksburg das Zinnfiguren-Diorama, mit dem er und seine sieben Mitstreiter bereits bei der Ausstellung im Karl-Wörn-Haus für Aufsehen gesorgt hatten.
Als man dort die Freude bei den amerikanischen Gästen über die detailgetreue Nachstellung der Schlacht von Fredericksburg mit über 2800 handbemalten Zinnfiguren gesehen habe, sei die Idee gereift, das Diorama auch da zu präsentieren, wo die Szenerie vor genau 150 Jahren gespielt habe, schilderte Umhey, wie es zur Ausstellungseröffnung in der US-amerikanischen Partnerstadt gekommen war. In einer kleinen Galerie in der Innenstadt hatte er am Dienstag zusammen mit Bauhof-Chef Volker Ziegler die in 24 Paketen verstauten Einzelplatten, die dank eines Sponsors kostenlos in die USA geflogen worden waren, wieder zusammengefügt.
"Das ist die erste Ausstellung des Karl-Wörn-Hauses im Ausland", sagte Oberbürgermeister Dr. René Pöltl schmunzelnd, ehe er mit einer großen Überraschung für die amerikanischen Gastgeber aufwartete. Statt wie vorgesehen nur für drei Monate soll das Diorama dauerhaft in den USA verbleiben: "Das ist unser Geschenk für unsere amerikanischen Freunde."
Gegengeschenk: Drei Bilder
Gemeinderat Matt Kelly bedankte sich herzlich für das außergewöhnliche Präsent: "Wir schätzen das sehr und fühlen uns wirklich geehrt", sagte er sichtlich gerührt. Das Modell veranschauliche als eine Art Mahnmal, "was Krieg Menschen antun kann. Wir hoffen, dass so etwas nie wieder passiert."
Als Zeichen des Dankes der Stadt Fredericksburg überreichte er Pöltl seinerseits drei Bilder mit Szenen der berühmten Schlacht des amerikanischen Bürgerkriegs, die vom 11. bis 15. Dezember 1862 andauerte und bei der tausende Soldaten der Konföderierten und der Nordstaaten getötet und verwundet wurden.
"Das Diorama ist fantastisch und es ist nur schwer vorzustellen, wie viel Arbeit darin steckt. Es ist eine Wertschätzung für Fredericksburg", war nicht nur Hanna Elesky (19) im Gespräch mit unserer Zeitung von den Zinnfiguren und Modellhäusern beeindruckt.
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