2. Fußball-Bundesliga - Umbauarbeiten des SV Sandhausen am und im Stadion voll im Plan

Keine Hektik am Hardtwald

Von 
Christian Beister
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Neuzugang Kim Falkenberg (links noch im Trikot von Aachen) befindet sich auf dem Weg der Besserung.

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Lautstark gräbt sich der tonnenschwere Bagger durch die Erde. Im Stadion verlegen Arbeiter die Bahnen mit dem neuen Rasen. Der SV Sandhausen und sein Hardtwaldstadion gleichen derzeit einer riesen Baustelle. In sechs Wochen erfolgt hier möglicherweise der Anstoß in die neue Saison der 2. Fußball-Bundesliga. Doch von Hektik am Hardtwald fehlt jede Spur. Drinnen, im VIP-Zelt, sitzen Trainer Gerd Dais und Präsident Jürgen Machmeier betont entspannt bei der ersten Pressekonferenz der neuen Saison.

"Letztendlich wird das Stadion am 4. August auf jeden Fall spielbereit sein", ist Machmeier zuversichtlich. Der Rasen ist gestern vollständig verlegt worden. Kleinigkeiten, wie die Verlegung der Trainerbänke auf die gegenüberliegende Spielfeldseite, werden Ende nächster Woche abgeschlossen. Die Bänke müssen künftig auf der Seite sein, wo die Haupt-Fernsehkamera stehen wird, damit die neue, dreiseitige Drehbande komplett im Fernsehbild zu sehen ist. "Gerd hat dann 280 Meter pro Spiel mehr", rechnet Machmaier kurz vor und lacht: "Aber ich denke, das wird er mit seinen Knien noch hinbekommen."

Und auch außerhalb des Platzes ist das Projekt "zweitligataugliches Stadion" auf einem guten Weg, berichtet Machmeier. Am 9. Juli soll die Fertigteilmontage an der neuen VIP-Tribüne beginnen, bis Ende Juli soll sowohl diese als auch die neue Stehplatztribüne fertiggestellt sein. Und auch hinsichtlich eines neuen TV- und Rundfunkturms herrsche Bewegung. Machmeier rechnet damit, dass alle drei Aufsteiger im ersten Saisonspiel zu Hause antreten müssen. Der SVS hatte, um einen gewissen zeitlichen Spielraum für die Umbauarbeiten zu haben, einen Antrag gestellt, zunächst auswärts anzutreten - die Chancen stehen dafür aber offenbar äußerst gering.

Hochkarätiger Pokalgegner?

Mit Spannung wird die Auslosung der ersten DFB-Pokalrunde am Samstag erwartet. Auf den SVS wartet womöglich - nach Borussia Dortmund im Vorjahr - wieder ein harter Brocken. Die Dais-Elf trifft auf einen Erst- oder einen der 14 besten Zweitligisten der letzten Runde, da ihre Loskugel noch im "Amateurtopf" rollt. Das bedeutet aber auch, dass sich die Sandhäuser auf ein Heimspiel zwischen dem 17. und 20. August freuen dürfen. Und der Wunschgegner? "Ein schwacher Gegner, der das Stadion voll macht", schmunzelt Machmeier. Ob damit der große Nachbar aus der Pfalz, Bundesligaabsteiger 1. FC Kaiserslautern, gemeint war, wollte der Präsident nicht sagen. Der Karlsruher SC kann es jedenfalls nicht sein.

Zunächst steht für den Zweitliga-Aufsteiger am Sonntag um 17 Uhr beim Landesligisten FC St. Ilgen das erste Testspiel an. "Die Jungs arbeiten vorbildlich mit", ist Dais mit dem Einsatz seiner Schützlinge in den ersten beiden Trainingswochen zufrieden. Noch nicht dabei sein wird Neuzugang Kim Falkenberg. Der 24-Jährige befindet sich nach einem Pfeifferschen Drüsenfieber wieder auf dem Weg der Besserung und kann vermutlich am Dienstag ins Mannschaftstraining einsteigen.

Ansonsten fehlt nur der in der Reha nach einer Meniskusoperation befindliche Tim Danneberg im Training, das sich in den kommenden beiden Wochen noch auf Fitnessarbeit konzentrieren wird, bevor sich Dais spielerischen und taktischen Finessen zuwendet. Ob dann noch ein weiterer Offensiv-Neuzugang mitwirken kann, vermag Machmeier nicht zu sagen: "Wir werden sicher nicht den Fehler begehen und einen Schnellschuss machen."

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