TSV - 36 Kinder vergnügen sich mit Spielen und an der Kletterwand in der Karl-Frei-Halle

Hochgestecktes Ferienziel

Von 
Vanessa Schäfer
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Ab in die Lüfte: Janina und Alina (oben v. l.) haben ein gutes Stück auf der Kletterwand zurückgelegt, da schließen sich Melina und Julia (unten v. l.) gleich an.

© Lenhardt

Oftersheim. "Ist das hoch", stellt Jeremy fest, während er seinen Blick über die Kletterwand in der Karl-Frei-Halle schweifen lässt. 7,5 Meter ist sie hoch. Und genau so hoch haben sich die 36 Ferienkinder an diesem Tag ihr Ziel gesteckt. Denn an den farbigen Griffen bis ganz an die Spitze hinauf zu kommen und einmal an der großen Glocke zu läuten, das ist der Traum fast aller Sechs- bis Zwölfjährigen, die beim Ferienprogramm des TSV, ausgerichtet von den Abteilungen Turnen, Handball und Klettern, mitmachen.

"Das hat mir letztes Jahr schon großen Spaß gemacht. Man hat hier eine große Vielfalt, kann spielen, entspannen und natürlich klettern", lobt die zehnjährige Melina das Ferienangebot, bei dem für jeden Geschmack etwas dabei ist. Darauf legen die Veranstalter großen Wert, wie Elisabeth Groß von der Abteilung Turnen, Freizeit- und Gesundheitssport erklärt: "Wir machen Wettspiele, ein bisschen Yoga, bauen einen Parcours auf und werden auch noch mit Styropor-Schwertern ein bisschen raufen." Und das kommt bei den Kindern an. "Das ist besser, wie in den Ferien allein zu Hause zu sitzen", findet der neunjährige Leon, der sich besonders auf das Klettern freut.

Professionell gesichert nach oben

Er gehört zu den Kindern, die schon ein bisschen Erfahrung an der Kletterwand mitbringen. Während die übrigen drei Gruppen gerade noch auf allen Vieren um die Wette laufen und versuchen, am schnellsten alle Mann ins Ziel zu bringen, hängen die ersten Kinder der anderen Gruppe bereits hoch oben in der Luft. Gesichert durch ein Seil nehmen sie einen großen Schritt nach dem nächsten, suchen mit Händen und Füßen Halt an der großen Kletterwand. "Die Herausforderung für die Kinder ist, dass sie mit der eigenen Kraft das eigene Körpergewicht hochziehen müssen", erläutert Klettertrainer Luis Groß, der zusammen mit Alexander Matern die Kinder betreut und professionell sichert.

"Super gemacht", loben die zwei die Kinder. Schließlich springen manche von ihnen über ihren eigenen Schatten, so wie Janina. Sanft seilt sich die Achtjährige ab. Ein bisschen aus der Puste ist sie, trotzdem strahlt sie über beide Ohren. "Ich war ganz oben, obwohl ich Höhenangst habe", freut sie sich und reibt sich die Oberarme, "da drin merkt man das ganz schön".

Nebenan versuchen sich Melina und Julia im Tauklettern und auf der Slackline, einem in der Höhe gespannten Band. "Da kommt es auf das Gleichgewicht an, das auch beim Klettern unheimlich wichtig ist", sagt Trainer Luis Groß. Doch was das angeht, scheinen die Ferienkinder keinerlei Probleme zu haben. Routiniert spielen sie nicht nur Frisbee, sondern steigen hinauf in schwindelerregende Höhen - ohne auch nur annähernd mit der Wimper zu zucken. Die Glocke ertönt an diesem Tag nicht nur einmal in der Karl-Frei-Halle. "Ich hab' es geschafft", ruft Alina stolz, als sie sämtliche Überhänge an der Wand gemeistert hat und zu läuten anfängt. Manchmal muss man sich seine Ziele eben hochstecken. . .

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