Nachdem gestern auf dem Brachgelände des früheren Bundesbahn-ausbesserungswerkes der Spatenstich für die Decathlon-Ansiedlung gefeiert werden konnte, geht nächsten Mittwoch, 9. Mai, der Gemeinderat bei seiner Sitzung wohl auch erste Schritte für den südlichen Geländeteil zur Innenstadt.
Bekanntlich soll hier die denkmalgeschützte Wagenrichthalle erhalten bleiben. Dafür und für die Neuordnung des übrigen Bereiches, die auch den Erhalt des markanten Pförtnerhauses vorsieht, stehen der Stadt 1,5 Millionen Euro Fördermittel vom Bund (304 442 Euro) und Land (1 195 558 Euro) zur Verfügung. Sie sind bis Ende 2019 bewilligt. Bis dahin muss also etwas passieren.
Kein vereinfachtes Verfahren
Erster Schritt war eine vorbereitende Untersuchung, deren Ergebnisse nun vorliegen. Daraus resultieren die Festlegung des Sanierungsgebietes und ein Katalog mit Sanierungszielen, der ebenfalls vom Gemeinderat beschlossen werden soll. Und da in diesem Fall auch private Grundstücke im Sanierungsgebiet liegen, kann kein vereinfachtes Verfahren angewendet werden.
Ein wichtiger Punkt ist die Festlegung des Sanierungsgebietes. Laut Stadtverwaltung soll es im Süden durch die Landesstraße L 543 zwischen der Einmündung Borsigstraße und der Carl-Theodor-Brücke, im Westen durch die Bahntrasse, im Norden zwölf Meter nördlich der Wagenrichthalle und im Osten durch die Borsigstraße begrenzt werden. Laut vorgeschlagener Satzung soll die Gesamtmaßnahme bis Ende 2022 abgeschlossen sein. Somit befänden sich auch die Einkaufsmärkte und die Gewerbeflächen und Wohnhäuser zwischen Bahn und neuer Bundesstraße innerhalb dieses Sanierungsgebietes.
Kulturell und sportlich nutzen
Schaut man auf die Sanierungsziele, dann ergeben sich erste Hinweise auf die künftige Nutzung des Gebietes: So soll die Wagenrichthalle zu kulturellen und sportlichen Zwecken nach denkmalpflegerischen Gesichtspunkten instand gesetzt werden. Mehrfach wurde ja schon von Freizeiteinrichtungen wie Kino, Bowling oder Fitness gesprochen. Vereinbarungen gibt es dazu aber wohl noch keine. Zudem soll die Einzelhandelsnutzung an das gemeinsame Einzelhandelskonzept Oftersheim/Plankstadt/Schwetzingen angepasst werden. Die Stadt will aber auch eine Verbesserung des Verhältnisses zwischen Wohnen, Arbeiten, Handwerk, Dienstleistung und Infrastruktur herstellen, heißt es in der Vorlage. Und Brachflächen sollen so neu geordnet werden, dass weitere kleinteilige Handwerks- und Gewerbegrundstücke entstehen können. Auch beim Wohnbau kann man sich eine Nachverdichtung vorstellen.
Sicher ein großes Projekt, das sich die Stadt da vorgenommen hat.
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