Kirchbergschule - Unterschriftenliste zum Erhalt der Grundschule an Landrat Engelhardt übergeben

Eltern haben ihr Ziel fast erreicht

Von 
Jeanette Spielmann
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Elternvertreter der Kirchbergschule übergaben eine Unterschriftenliste zum Erhalt der Grundschule an Landrat Christian Engelhardt (2.v.r.) © Zelinger

Bensheim. Seit der Schulelternbeirat der Kirchbergschule Mitte Februar durch einen Bericht im Bergsträßer Anzeiger erstmals davon erfahren hat, dass die Kirchbergschule künftig nicht mehr Grundschule, sondern nur noch Förderschule sein soll, waren die Elternvertreter wie auch der Förderverein der Schule unermüdlich im Einsatz, um die Realisierung dieser Pläne zu verhindern.

Die hier seit über 30 Jahre erfolgreich praktizierte Inklusion von Förder- und Grundschülern unter einem Dach soll nicht aufgegeben werden und auch der Grundschulstandort für das Kirchbergviertel erhalten bleiben.

Knapp vier Monate später scheinen die Elternvertreter am Ziel zu sein. Am Mittwoch übergaben Julia Braun vom Schulelternbeirat, Annika Eggenhofer als betroffene Mutter sowie vom Förderverein der Vorsitzende Matthias Leidel und Prof. Dr. Karsten Wendland die im Zuge ihrer Aktivitäten bei einer Online-Petition und einer Wurfsendung im Quartier gesammelten gut 800 Unterstützungsunterschriften an Landrat Christian Engelhardt.

Entscheidung Ende Juni

Von ihm hörten sie die willkommene Botschaft, dass ihre Bemühungen erfolgreich waren. So ist sich der Landrat ziemlich sicher, dass der Kreistag in seiner Sitzung Ende Juni den Schulentwicklungsplan verabschieden wird – und zwar in der jetzt geänderten Form.

Denn sowohl die Betriebskommission des Eigenbetriebs Gebäudewirtschaft als auch der Kreisausschuss haben – wie bereits kurz berichtet – inzwischen beschlossen, dass an der Kirchbergschule alles so bleiben soll, wie es bisher war. Daher wird dem Kreistag eine geänderte Fassung des Schulentwicklungsplans vorgelegt, in der die Kirchbergschule nicht mehr angefasst wird.

Eine kleine Unbekannte gebe es allerdings noch, so Engelhardt. Denn der vom Kreistag beschlossene Schulentwicklungsplan muss vom Kultusministerium genehmigt werden und es ist bekannt, dass die an der Kirchbergschule praktizierte eine Schulleitung für zwei verschiedene Schulformen im Schulrecht eigentlich nicht vorgesehen ist.

Das war ursprünglich auch der Auslöser für die geplante Änderung gewesen.

Im besten Fall wird der Schulentwicklungsplan genehmigt, im schlimmsten Fall wird er abgelehnt. Dazwischen ist auch eine Genehmigung unter bestimmten Auflagen möglich.

Im Gespräch zwischen Elternvertretern, Förderverein und Landrat wurden auch zwei unterschiedliche Sichtweisen deutlich, wobei jede für sich ihre Berechtigung hat.

Den im Zuge der Aufstellung des fortgeschriebenen Schulentwicklungsplans vom Landrat praktizierten offenen Dialog mit den jeweiligen Regionalkonferenzen für Odenwald, Bergstraße und Ried bezeichnete er als hervorragend und wurde dafür auch vielerorts gelobt. Doch bis zur „letzten Einheit“ ist der Informationsfluss offenbar nicht durchgedrungen, bedauert Karsten Wendland vom Förderverein, zu spät von der Möglichkeit der Beteiligung an den Regionalkonferenzen erfahren zu haben.

Großes Engagement

Allerdings muss man den Eltern der Kirchbergschule auch zugestehen, dass sie mit ihrer Schule ja durchaus zufrieden waren und nicht davon ausgehen konnten, dass sich daran etwas ändern würde.

Begeistert äußerte sich Wendland von dem Engagement der Elternvertreter und den Aktivitäten, die trotz schwieriger Rahmenbedingungen auf die Beine gestellt wurden, wobei auch die moderne Kommunikationstechnik geholfen habe.

Für die nächste Stadtverordnetenversammlung in Bensheim liegt ein Antrag der Wählergemeinschaft „Bürger für Bensheim“ (BfB) auf Verabschiedung einer Resolution zum Erhalt der Grundschule an der Kirchbergschule vor. Sollte diese Resolution beschlossen werden, könnte das dazu führen, dass Bürgermeister Rolf Richter, der auch Kreistagsabgeordneter ist, sich im Kreistag an der Diskussion zum Schulentwicklungsplan nicht beteiligen kann.

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