Bensheim. Gronau stand am Wochenende ganz im Zeichen des Brieftaubensports. Die Reisevereinigung Bergstraße hatte zur traditionellen Brieftaubenausstellung in den Stadtteil geladen und diese erfreute sich wieder einer großen Resonanz. Die Veranstaltung, mit der man traditionell das Reisejahr beschließt, bedeutete für alle Beteiligten zwar einen hohen Arbeitsaufwand – doch die Mühen haben sich gelohnt, waren sich alle Mitglieder der Reisevereinigung einig.
Die Haltung von Brieftauben als Hobby ist eine Freizeitbeschäftigung, bei der für die Züchter das Heimfindungsvermögen der Brieftauben im Mittelpunkt steht. Um an den sogenannten Distanzflügen teilnehmen zu dürfen, bekommen die Brieftauben zusätzlich zu ihrem „normalen Fußring“ einen Transponderring am Bein angelegt, dessen Daten dann vor jedem Distanzflug elektronisch erfasst werden, ehe die Tiere im sogenannten Kabinenexpress zu den Auflassorten ihrer Distanzflüge gefahren werden.
Bis sich die Tauben auf die bis zu 600 Kilometer langen Heimflüge begeben dürfen, sind sie über ein ausgereiftes System zur Belüftung sowie zum Tränken und Füttern bestens versorgt. Am Auflassplatz beginnt dann der eigentliche Distanzflug, und sobald die Tauben ihren Heimatschlag erreicht haben, wird die Ankunftszeit durch den Transponderring und eine elektronische Antenne erfasst. Diese Daten werden anschließend zusammengetragen, durch eine Verrechnungsstelle ausgewertet und in Ergebnislisten veröffentlicht.
Der erste Platz eines Fluges geht an die Taube, die die höchste Fluggeschwindigkeit erzielt hat. 13 solcher Flüge wurden im Reisejahr 2019 für „Alttauben“ (mindestens ein Jahr oder älter) mit Entfernungen zwischen knapp 200 bis etwas über 600 Kilometern und vier Flüge für Jungtauben von der Reisevereinigung Bergstraße durchgeführt. Diese wurden nun im Rahmen der Brieftaubenausstellung ausgezeichnet. Gleichzeitig war man aber auch in diesem Jahr zum dritten Mal in Folge Gastgeber für die Siegerehrung des Regionalverbandes Rhein-Main-Neckar, der sich von Mannheim bis Aschaffenburg erstreckt.
Vor den Ehrungen der schnellsten Tauben dankte der Reisevereinigungs-Vorsitzende Wilhelm Saur zunächst den Mitgliedern der RV, seinen beiden Stellvertretern Karlheinz Becker (Ausstellungsleiter) und Stefan Becke, sowie der Geschäftsführerin Tanja Rettig für die gute Zusammenarbeit im ganzen Jahr. Becker und Becke nahmen dann die Siegerehrung der Reisevereinigung vor. Den Titel des RV-Meisters sicherte ich wie schon im Vorjahr Wilhelm Saur (Heppenheim), vor der Schlaggemeinschaft (SG) Georg und Hannelore Schaffert (Weinheim). Saur stellte auch gleichzeitig den besten Altvogel des Jahres.
Der Titel des Jährigenmeisters ging an die Schlaggemeinschaft Schäfer/Musa (Bensheim), die auch gleichzeitig den Titel für den besten jährigen Vogel gewann. Das beste Altweibchen kommt aus dem Schlag von Andreas und Heinrich Ullrich (Schriesheim), Hans Bernert (Trösel) besitzt das beste jährige Weibchen 2019.
Beste Gesamtleistung
Die beste Gesamtleistung der Ausstellung gewann die Schlaggemeinschaft Georg und Hannelore Schaffert vor der SG Schäfer/Musa und Konrad Laxy (Bürstadt). Laxy besitzt auch das Standard Altweibchen. Der Standard Altvogel gehört der SG Bonk und Sohn. Die SG Ullrich stellt den Standard Jungvogel und die SG Hedderich das Standard Jungweibchen. Doch nicht nur bei den internen Meisterschaften kamen die Mitglieder der Reisevereinigung Bergstraße zu Ehren. Wilhelm Saur und die Schlaggemeinschaft Georg und Hannelore Schaffert durften sich auch über Auszeichnungen auf Regionalebene freuen.
Neben den Siegerehrungen war die Versteigerung von 16 Jungtauben ein weiterer Höhepunkt der zwei Ausstellungstage. Diese stammten von bewährten Reisetauben und konnten im Vorfeld schon im Internet angesteigert werden, ehe dann der endgültige Preis bei der Auktion ermittelt wurde. lew
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